Von Reinhard Schwarz. Das vergangene Jahr war für die Angestellten der insolventen Baumarktketten Praktiker/Max Bahr eine düstere Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Während die Baumarktkette Obi zwischenzeitlich einen Teil der Max Bahr-Märkte übernommen hat, folgte für die Praktiker-Häuser auf den Ausverkauf das Aus. So liegen in Eidelstedt am Hörgensweg sowie in Lurup am Rugenbarg riesige Flächen brach.
Im Bezirksamt Eimsbüttel sieht man die Entwicklung relativ entspannt. „Wir warten auf Interessenten, an der planrechtlichen Ausweisung wollen wir nichts ändern“, erklärt Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD). „Der Eigentümer muss nun sehen, dass er einen Nachfolger für diese Fläche findet.“ Auch bei der Bezirks-SPD sieht man aktuell keinen Handlungsbedarf. „Wir werden diesen Bebauungsplan nicht anpacken“, kündigt Rüdiger Rust, Chef der SPD-Bezirksfraktion, an. Allerdings dürfe dort nichts angesiedelt werden, was das Eidelstedter Zentrum schädigen könnte.
Frank Döblitz, Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses, warnt hingegen davor, die Entwicklung zu verschlafen: „Wir brauchen dort keinen weiteren Discounter und auch kein neues Autohaus.“ Vielmehr müsse die örtliche Politik sich um eine nachhaltige Entwicklung kümmern, so der CDU-Politiker. „Wir müssen den Standort Eidelstedt stärken und dabei auch den demografischen Wandel berücksichtigen: Die Menschen werden immer älter.“ Am Rungwisch seien neue Wohnungen entstanden, auch der Bereich Schnelsen-Süd müsse in die Überlegungen einbezogen werden. Er fordert eine „vernünftige Marktanalyse“.
Bezogen auf die Äußerung Seveckes, erstmal die Neuvermietung abzuwarten, erwidert Döblitz: „Da macht man es sich etwas einfach: Wir müssen die Entwicklung ständig im Auge behalten, auch wenn wir den Eigentümern nichts vorschreiben können.“ Einen längeren Leerstand auf dem einstigen Praktiker-Areal sieht der Planungsexperte allerdings nicht: „Die Fläche wird mit Sicherheit weggehen.“
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