Von Karin Istel.Etwas verrückt ist die Idee schon: Cosia Immerscheen lässt sich von Spiegeleiern begeistern. Spiegeleier, wie sie zu Tausenden allmorgendlich in ganz Deutschland gebrutzelt werden.
„Die Idee hatte ich vor fünf Jahren, als ich morgens in der Küche zwei Eier in die Pfanne schlug. Nach kurzer Zeit sahen die Spiegeleier aus wie ein junger Hund, der sich in sein Körbchen schmiegt“, erinnert sich Cosia Immerscheen. „Von da an war es Liebe und Leidenschaft.“ Seitdem brät die freie Journalis-tin nie mehr Spieleier, ohne dass ihre Kamera griffbereit neben dem Herd liegt.
Die Spiegeleier abzufotografieren, erstmal keine große Sache. Was ist die Kunst an Egg Art? „Die anschließende Bearbeitung der Fotos am Computer Ich verändere dabei aber nie die Form der Spiegeleier. Mit unterschiedlichen Farbverschiebungen, Filtern und Schärfen mache ich die Form sichtbar, die ich sehe. Das können Vögel, Fische, Frösche, Gestalten und Blumen sein“, erklärt sie. Die Auflage ist limitiert.“
Spiegeleier faszinieren Cosia Immerscheen, die mit bürgerlichem Namen Johanna Wöhlke heißt, so sehr, dass sie zu ihnen sogar eine kleine Philosophie entworfen hat. „Spiegeleier sind für mich das Sinnbild des Lebens. Wir Menschen glauben immer, alles sei planbar und wir hätten alles im Griff. Dem ist aber nicht so. Schon, wenn man ein Ei in die Pfanne schlägt, weiß man nicht, welche Form es annehmen wird.“
Welche Formen die Spiegeleier bereits in der heimischen pfanne von Cosia Immerscheen angenommen haben, kann man in der 120 Quadratmeter großen Galerie im Süderelbe Einkaufszentrum (SEZ) sehen. Oder in New York City, wo seit zwei Jahren Egg-Art-Werke hängen. Bereits ausgestellt hat die Künstlerin unter anderem in Miami, Rom, Spoleto, Berlin oder Villach im österreichischen Kärnten.
Besucher der SEZ-Galerie können an Immerscheens
nächstem Egg-Art-Kunstwerk mitwirken. „Ich wünsche mir ein Gastgeschenk von meinen Besuchern. Jeder, der kommt, kann mir saubere und trockene...
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