Das Rennen ist eröffnet: Am Sonntag, 22. September, können die Bürger entscheiden, wer für den Bezirk Eimsbüttel in den Bundestag einzieht. Im Wahlkreis 20 (identisch mit dem Bezirk Eimsbüttel) stehen zehn Bewerber zur Wahl. Es wird eine Entscheidung zwischen den Kandidaten der beiden großen Parteien CDU und SPD erwartet. Rüdiger Kruse oder Niels Annen?
Rückblende: 2009 konnte die CDU jubeln. Nach 52 Jahren roter Dominanz hatte ein Konservativer wieder das Direktmandat im Bezirk errungen. Rüdiger Kruse war der lachende Dritte eines einmaligen Scharmützels in der Eimsbütteler SPD. Danial Ilkhanipour jagte SPD-Favorit Niels Annen vor vier Jahren sein bereits sicher geglaubtes Ticket nach Berlin ab. Kurz vor der entscheidenden Wahlversammlung verkündete der damals 27-Jährige seine Kandidatur – und gewann die Abstimmung überraschend. „Hinterlistig“, ätzten manche Genossen später über die Umstände der Wahl. Die SPD war danach zerstritten, Ilkhanipour fuhr ein miserables Ergebnis ein. Selbst Grünen-Bewerberin Krista Sager errang mehr Stimmen als der Genosse.
So ein Debakel wollen die Sozialdemokraten nicht noch einmal erleben: Im Frühjahr verzichtete Ilkhanipour auf eine erneute Kandidatur. „Eine Wahl kann man nur gemeinsam gewinnen: Niemals wieder darf es dazu kommen, dass Genossinnen und Genossen den Wahlkampf des eigenen Kandidaten torpedieren“, so der offenbar Geläuterte.
Die in Hamburg alleinregierende SPD nutzt ihre Machtposition derzeit konsequent, ein Selbstgänger ist die Wahl aber sicherlich nicht.
Außer den roten und schwarzen Platzhirschen treten an: Anna Gallina (Grüne), Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Kersten Artus (Die Linke), Anne Alter (Piraten), Wolfgang Möller (NPD), Günther Siegert (Alternative für Deutschland), Gregor Voht (Freie Wähler) und Marco Scheffler (Mensch macht Politik).
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