Von Kristina Rudi.
Der Hanseat und Aufklärer Caspar Voght (1752-1839) war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Mit dessen Landgut im Stil eines englischen Landschaftsgartens, verwirklichte Voght seine künstlerischen sowie sozialreformerischen Vorstellungen in Flottbek. Ein Teil dieser „Ornamented Farm“ nach englischem Vorbild, bildet der heutige Jenisch Park in Klein Flottbek.
Für Voght war Klein Flottbek eine Idylle mit ländlichem Charakter, verbunden mit Geselligkeit und Wissenschaft. Zeitnah zu der aktuellen Ausstellung „Caspar Voght - Weltenbürger vor den Toren Hamburgs“ im Jenisch Haus ist das Buch „Die Bibliothek des Caspar Voght (1752-1839)“ im Michael Imhof Verlag erschienen. Die Bibliothek des Caspar Voght umfasste zu seiner Zeit rund 3.800 Bände, 200 Landkarten und Kupferstiche, darunter zeitgenössische und landwirtschaftliche Literatur.
In der Publikation erscheint eine Auswahl aus Voghts Bücherverzeichnis, ausgehend von dem Versteigerungskatalog, vom Hamburger Auktionshaus Brödermann, nach dessen Tod 1839. Eingeleitet wird das Buch durch ein Vorwort von Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor des Altonaer Museums, sowie einen Aufsatz der Herausgeberin Verena Fink und einem Aufsatz von Heinrich Sieveking (1871-1945), welcher den Einfluss der zeitgenössischen Literatur auf Voghts Leben beleuchtet. Voghts Bibliothek selbst gilt als verschollen. Sie wurde nach dessen Tod aufgelöst, er hatte keine Nachkommen, und versteigert. Im Anhang des Buchs findet sich auch der Versteigerungskatalog von 1839.
Kleine Anmerkung für Besserwisser: Unter der Katalognummer 137 findet sich auch Kants Werk „Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen (Riga 1771)“. Doch der Titel des Werks ist fehlerhaft wiedergegeben: „...über das Gefühl des Schönen und Erfahrenen“.
Erhältlich ist das 287-seitige Buch zum Preis von 19,95 Euro im Altonaer Museum, Museumstraße 23, und im Jenisch Haus im gleichnamigen Park, Baron-Voght-Straße 50.
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