Von Waldemar Düse. Egal, wo man hinhört, man hört zuerst jede Menge „Wenns und Abers“. Die Vereinsmeierei ist nicht auszuhalten, die Saisonvorbereitung stört er sowieso oder ist nur ein Teil von ihr, der Austragungsmodus muss in jedem Fall anders werden, die Spielorte sind unfassbar schlecht gewählt und so weiter. Der Harburg-Pokal scheint irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein.
Und. Wo ist das Problem? Solange der traditionsreichste, inoffizielle hamburgische Pokal-Wettbewerb nicht den weitaus überwiegenden Teil des Fußball-Südens gleichgültig lässt, ist er unverzichtbar. Seit nunmehr 50 Jahren, allein diese Zahl spricht für sich. Und kleinlich wollen wir jetzt auch nicht sein, schließlich sind wir keine Erbsenzähler. Abzüglich der Jahre, in denen er nicht ausgespielt wurde, findet 2014 „erst“ die 45. Auflage statt.
Entstanden ist er aus Betroffenheit. Anfang der 1960er-Jahre hatte der ehemalige HTB-Ligaspieler und später „Morgenpost“-Sportchef Hannes Petrich regelmäßige gemeinsame Gesprächsrunden der Harburger und Wilhelmsburger Vereine angestoßen. Auf ihnen sollten Probleme erörtert und gelöst werden. Als Petrich am 30. November 1964 überraschend starb, wurde ihm zu Ehren der „Hannes-Petrich-Pokal“ ins Leben gerufen. Der Anfang des Harburg-Pokals war gemacht, ein Ende ist nicht abzusehen.
Eine Reise durch die Pokal-Geschichte ist auch eine Reise durch die Fußballgeschichte des Südens. So ist die Liste der Sieger in Teilen auch eine der Veränderung und Vergänglichkeit: Borussia und Rasensport, Viktoria Wilhelmsburg/Veddel und der FC Normannia, die HNT oder die FSV Harburg, der TV Jahn und der WSV 93, der SV Rönneburg, Rot-Gelb, der FC Ellas und Türkgücü. Mag sich jeder so seine Gedanken machen.
Auch der Austragungsmodus hat sich in stetem Fluss bewegt. In den Anfangszeiten lief der Wettbewerb über mehrere Wochen mit vielen Tagen Pause zwischendurch – heute schlicht undenkbar. Und...
↧