Einblicke … in den Berufsalltag von Sexarbeiter_innen
Wie leben Frauen und Männer, die mit Sex-Dienstleistungen ihren Lebensunterhalt verdienen – auf St. Pauli und anderswo? Die Antworten sind so vielfältig wie die Erfahrungen und Arbeitsfelder im Sexgewerbe. In einer szenischen Lesung tragen die Schauspieler_innen Ulrike Johannson und Andree Knura zehn Milieugeschichten aus dem Buch „Sexarbeit – Eine Welt für sich“ (Elisabeth von Dücker, Christiane Howe, Beate Leopold, Museum der Arbeit, 2008) vor. Lebensnah und lebendig, unaufgeregt und ohne Glitzerromantik erzählt die Lesung von dem vielschichtigen Phänomen Prostitution – zwischen stark nachgefragter und dennoch verdrängter Schatten-Arbeit sowie krimineller Ausbeutung. Die Geschichten von Sylvia, die seit 30 Jahren am Fischmarkt anschafft, Ronny, dem ausgestiegenen Zuhälter oder der Bordellbetreiberin Felicitas sind gleichzeitig kritische Reflektionen der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Doppelmoral. Diese wirken fort, obgleich das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002 den Weg für die Entkriminalisierung von Sexdienstleistungen und die Gleichstellung mit anderen Erwerbstätigkeiten frei gemacht hat. Über die Hintergründe von Sexarbeit informiert zudem ein Kurzvortrag von Elisabeth von Dücker. Außerdem ist die Ausstellung „Einblicke ... in den Berufsalltag von Sexarbeiterinnen“ zu sehen. Diese basiert auf Interviews, welche die Historikerin und Genderforscherin Mareen Heying mit Prostituierten und Sozialarbeiter_ innen geführt hat, und zeigt ergänzend Fotografien von Monica Brauer, die das „Rotlichtmilieu“ einfangen. Die Ausstellung zeigt die eigene Sicht von Sexarbeiter_innen, die ihrer Tätigkeit selbstbestimmt nachgehen, auf ihre berufliche Tätigkeit. [Mit Elisabeth von Dücker (Kunst- und Kulturwissenschaftlerin), Ulrike Johannson (Schauspielerin), Andree Knura (Schauspieler)]
Die Ausstellung wird gefördert durch Komma, Verein für Frauenkommunikation e.V.
Ort:
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