Alptraum an einem sonnigen Nachmittag: Am Montag gegen 15.30 Uhr stürzte ein fünfjähriges Mädchen an den Landungsbrücken in die Elbe und versank. Das Kind wurde erst knapp 40 Minuten später von Tauchern bewusstlos geborgen und reanimiert. Die Ärzte des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) kämpften zu Redaktionsschluss am Dienstagmorgen immer noch um sein Leben.
Zuerst wurde angenommen, dass das kleine Mädchen auf der Stelle unterging und den Eltern eventuell zu Beginn gar nicht klar war, was passiert war. Inzwischen hat die Polizei geklärt, dass drei Männer sofort ins Wasser hinterher sprangen - darunter auch der Vater des Kindes. Sie konnten das schnell abtreibende Mädchen im trüben Elbwasser aber nicht finden. Ein Einzelhändler, der den Vorfall zufällig beobachtet hatte, wählte als erster den Notruf und forderte Hilfe an. Das Kind war an Brücke 1, direkt vor der Barkasse „Nala“ ins Wasser gestürzt. Es war mit seiner Familie zu Gast in Hamburg, mit Eltern, Großeltern und Geschwistern, insgesamt waren sie zu neunt.
Die Elbe wurde für den Schiffverkehr gesperrt, Feuerwehr- und Taucherfahrzeuge, Rettungswagen und Polizeiautos standen bereit, Hubschrauber kreisten über der Elbe. Schließlich fanden Feuerwehr-Taucher das Kind zwischen zwei Pontons, 30 Meter von der Stelle entfernt, wo es ins Wasser gefallen war, in der Nähe der Rickmer Rickmers. Der Notarzt begann sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Vor den Blicken der vielen geschockten Schaulustigen wurde das Kind durch einen großen Schirm geschützt. Anschließend legten Sanitäter die Kleine auf eine Bahre und brachten es im Laufschritt zum wartenden Rettungswagen, der sie mit Blaulicht ins UKE fuhr.
Der Vater des Kindes erlitt einen Zusammenbruch; Seelsorger kümmern sich um die Familie.
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