Die Selbstzerfleischung der Harburger SPD ist (vorerst?) beendet. Frank Richter bleibt Kreisvorsitzender. Der Heimfelder Rechtsanwalt wurde im Landhaus Jägerhof mit 82 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Sein Widersacher Matthias Czech wurde zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt (76 Prozent).
Noch vor wenigen Tagen hing die Zukunft Frank Richters als Chef der Harburger Sozis am seidenen Faden. Der Bürgerschaftsabgeordnete Czech strebte nach dem Amt, das Richter seit 2004 innehat. Zu seinen Unterstützern zählt das Lager um Ex-Bezirksamtsleiter Michael Ulrich, Torsten Fuß und Muammer Kazanci. Ebenso der ehemalige Geschäftsführer des Platinum Event Centers, Martin Celik. Geschickt wurden Strippen gezogen, prominente Richter-Anhänger erlitten bei der Aufstellung der Kandidaten für die anstehende Bezirkswahl Schlappen.
Mit so einer Vorgehensweise wirbt man nicht um neue Freunde. Dann hinterließ die Affäre um die Genehmigung für den Hochzeitssaal in der Lauterbachstraße, in die Michael Ulrichs und Martin Celik tief verstrickt sind, spürbare Spuren. Die als sicher geglaubte Mehrheit für Czech geriet ins Wanken.
In dieser Situation setzten sich Czech und Richter zusammen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Mit Erfolg. „Ich bin sehr froh, dass Matthias Czech sich schließlich bereit erklärt hat, mit mir in gemeinsamer Verantwortung die schwere Aufgabe zu übernehmen,
Brücken zu schlagen“, kommentierte Frank Richter zufrieden.
Doch wie lange werden die verfeindeten Lager das Kriegsbeil begraben? Bereits bei der Frage, wie mit Martin Celik umgegangen werden soll, gibt’s verschiedene Auffassungen. Celik war aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen worden, tritt bei der Bezirkswahl im Mai aber als SPD-Spitzenkandidat im Wahlkreis Harburg/Neuland an.
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