Liebe Hundehalter: Bitte ganz tapfer sein! Oder mal kurz in die Leine beißen. Das Magazin „Kot & Köter“ wird 2014 zum ersten Mal erscheinen. Journalist Wulf Beleites hat insgesamt 7.072 Euro über eine Spendenkampagne gesammelt. Crowdfunding heißt das Ganze: Auf einer Internetseite können sich potenzielle Unterstützer über das Projekt informieren und dann spenden. Innerhalb von gut fünf Wochen musste das Geld beisammen sein – hat gerade so geklappt.
Beleites plant nun eine Nullnummer, also eine Test-Ausgabe der Zeitung, die bis Anfang Februar erscheinen soll. Ob es das Magazin dauerhaft geben wird, ist noch unklar: „Dafür brauche ich etwa 1.000 Abonnenten“, so Beleites. Der Eimsbütteler ist im Moment recht zuversichtlich: Täglich gehen etwa 10 Abobestellungen bei ihm ein.
Mit „Kot & Köter“ wird eine alte Satirenummer Realität: In den 90-er Jahren tingelte Beleites mit der Zeitschrift, die es gar nicht gab, als „Hundehasser“ von Talkshow zu Talkshow. Nach sechs Jahren lüftete er das Geheimnis.
Die Wiederauferstehung des Magazins war gewissermaßen ein Testlauf für Finanzierungsmöglichkeiten für journalistische Ideen. Beleites ist im Vorstand der Deutschen Journalisten Union und hat „Kot & Köter“ als Beispiel beim jüngsten Journalistentag vorgestellt.
Der Eimsbütteler stellt klar: „Das wird eine satirische Zeitschrift und kein Hass- oder Kampfblatt.“ Nachdem seine eigenwillige Magazin-Idee bis hin zu Spiegel Online und ARD die Runde machte, erhielt er außer zahlreichen Unterstützer-Mails auch ernsthafte Drohungen. Ein E-Mail-Schreiber wollte ihm den „Schädel einschlagen“, so Beleites. Er erwägt, eine Strafanzeige zu stellen.
In der ersten Nummer von Kot & Köter soll es unter anderem um „bekiffte Tölen“ (Drogenspürhunde) und die Rolle des Hundes im Rotlichtmilieu gehen. Ein Report über Hundehotels ist geplant. Was viele Wochenblatt-Leser besonders aufregte: Die Rezeptecke mit der Anleitung für „Argentinischen Dackelrücken – Chihuahua con salsa“.
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