Ordentlich was los bei Max Bahr: Sechs Kassen sind geöffnet am Sonnabendnachmittag, die Schlange mit Kunden reicht fast bis zu den Regalen. Rote Weihnachtskugeln, Kreissägen, Tannenbäume, Schrauben: Produkte in allen Größen und Preisklassen gehen über den Ladentisch. Gibt ja auch noch Rabatt.
Mitarbeiter Jan Petersen blickt von der Abteilung Fenster und Türen in Richtung Kassen und sagt: „Das ist ja fast so wie zur Eröffnung.“ Allerdings schließt Max Bahr in Stellingen. So steht es zumindest auf den Schildern. Aber es wird unter anderem Namen weitergehen an der Kieler Straße 499. Diese Filiale der insolventen Max Bahr-Gruppe wird von der Bauhaus-Kette übernommen. Das Unternehmen aus Süddeutschland hat mehr als 20 Max Bahr-Immobilien gekauft, davon vier in Hamburg (Stellingen, Bramfeld, Langenhorn und Wandsbek). Bauhaus verspricht, allen Mitarbeitern die Weiterbeschäftigung „zu mindestens den gleichen Bedingungen“ anzubieten. In Stellingen arbeiten etwa 80 Angestellte.
Jan Petersen ist noch skeptisch, dass nun alles gut wird. „Ein bisschen Grinsen, ein
bisschen Freude – die Grundstimmung ist deutlich besser“, sagt der Mann vom Betriebsrat. Bei etlichen Mitarbeitern flossen Tränen, als Mitte voriger Woche die Komplettübernahme von Max Bahr scheiterte. Nun geht das Hamburger Traditionsunternehmen Stück für Stück an andere Besitzer. Der Name aber wird verschwinden.
Petersen und die Kollegen in Stellingen wissen bisher auch nur aus den Medien, was mit Max Bahr passiert. Direkt informiert wurden sie noch nicht. „Es wäre das Schönste, wenn Bauhaus noch vor Weihnachten jemand vorbeischickt“, hofft Petersen.
Was sagen Kunden? Andreas Mauch aus Lokstedt: „Es ist gut, dass die Filiale und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. So viele zentrumsnahe Baumärkte gibt es ja nicht.“ Auch Mark Wills und Britta Frank aus Eimsbüttel begrüßen es, dass der gut erreichbare Baumarkt bleibt.
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