"Ich habe Aids. Bitte halte und umarme mich. Ich mach Dich nicht krank“: Eindringliche Sätze auf einem Plakat, das in der Beratungsstelle „Vhiva Kids – Familienleben mit Aids“ im Hellkamp 68 hängt. Seit 20 Jahren unterstützt die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Hamburg (ajs) HIV-betroffene Familien, in denen eines oder mehrere Mitglieder HIV-positiv oder an Aids erkrankt sind. Voriges Jahr nahmen 82 Familien mit 147 Kindern die Arbeit der Beratungsstelle in Anspruch.
Vier Beraterinnen kümmern sich um die Betroffenen, geben ihnen Mut und Kraft in schwierigen Phasen, beraten und unterstützen. „In den letzten Jahren hat sich vieles verändert. Dank der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten haben sich die Lebenserwartung und meist auch die Lebensqualität gravierend verbessert. Es geht vielmehr um das Leben mit HIV als um das Sterben“, berichtet Beraterin Ute Senftleben. Doch die gesellschaftliche Bewertung und die Ängste vor HIV hätten sich wenig verändert.
In die Beratung kommen viele schwangere Frauen, die gerade von der HIV-Infektion erfahren haben. „Sie waren voller Freude mit dem werdenden Leben beschäftigt und stehen nun unter Schock, völlig überraschend eine Diagnose erhalten zu haben, die immer noch mit dem Tod verbunden wird“, erzählt ajs-Mitarbeiterin Sibyl Peemöller.
Vor allem Kinder unterstützt die ajs auf dem schwierigen Weg, mit dem „Geheimnis“ HIV umzugehen und darüber zu sprechen.
Die ajs wird zu zwei Dritteln von Behörden finanziert, ein Drittel der Kosten muss über Spenden aufgebracht werden. „Wir benötigen jährlich min-destens 33.000 Euro, um unsere Arbeit im gegenwärtigen Umfang weiter fortführen zu können“, so Geschäftsführerin Sigrid Ruppel.
Zurzeit bereitet das Team eine Weihnachtsfeier für die von HIV betroffenen Familien vor – viele leben von Hartz IV und können sich kaum Geschenke leisten. „Jede noch so kleine Geldspende ist willkommen“, so Ruppel.
Kontakt: 410 98 00,
E-Mail: info@ajs-hh.de,
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