Es geht ein Schreckgespenst um im Schanzenviertel: Ein neuer Eigentümer für die Rote Flora, steht eine Räumung an? In dem besetzten linken Stadtteilzentrum am Schulterblatt ist man wachsam: „Wir sehen das als akute Bedrohung“, sagt Florentin von der Kampagne „Flora bleibt unverträglich“.
Klausmartin Kretschmer, seit 2001 Eigentümer des besetzten Hauses, soll die Immobilie vermietet, vielleicht sogar verkauft haben. Laut taz wechselten Grundstück und Gebäude für fünf Millionen Euro den Besitzer. Neuer Eigner soll der Immobilienunternehmer Gert Baer sein. Weder Kretschmer noch Baer waren bisher für Stellungnahmen zu erreichen.
So oder so: Mit jedem neuen Eigentümer des letzten Filetgrundstücks im Viertel steht Ärger ins Haus. Denn ein Käufer dürfte kaum daran interessiert sein, alles so zu lassen, wie es ist. Beim Versuch, das seit 1989 besetzte Haus zu räumen, wird mit wochenlangen Auseinandersetzungen gerechnet. Kampflos werden die Nutzer das Haus niemandem überlassen. „Die Rote Flora wird mit allen Mitteln verteidigt werden. Der politische Preis für eine Räumung wird enorm hoch sein“, stellt Florentin klar.
Die Stadt will an sich keinen Ärger um die Rote Flora. 2011, als Kretschmer den Senat zum Rückkauf drängen wollte, ließ die Politik ihn auflaufen. Der Bezirk Altona will mit einem Bebauungsplan (B-Plan) die Rote Flora als Stadtteilkulturzentrum sichern, zudem gilt derzeit eine Veränderungssperre für das Gebiet. Allerdings ist der B-Plan noch nicht gültig – ein Schlupfloch für eine neuen Eigentümer, der schnell Fakten schaffen will? Die Rotfloristen befürchten dies. „Baer ist kein Mäzen, er verfolgt Profitinteressen, die Möglichkeit eines Angriffs auf das Haus ist sehr hoch“, so Florentin. Die Flora-Nutzer rechnen damit, dass ein privater Sicherheitsdienst das Gebäude abriegeln könnte, auch ein „warmer Abriss“ (ein absichtlich gelegter Brand) wird nicht ausgeschlossen.
Als Motto haben sich die Rotfloristen ein Zitat des Altonaer CDU-Bezirkspolitikers Uwe...
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