Von Reinhard Schwarz. Der Streit um die geforderte Verkehrsberuhigung des Tinsdaler Kirchenwegs (TKW) wird zunehmend gereizter geführt. In zwei offenen Briefen wandten sich zwei Mitglieder der Bürgerinitiative TKW30 an die Bürgerschaftsabgeordnete Anne Krischok (SPD).
Was fordert die Bürgerinitiative TKW30? Die Initiative fordert für den Tinsdaler Kirchenweg Tempo 30, um vor allem die Schulkinder in der Straße, die von vielen Pendlern als schnurgerader Schleichweg genutzt wird, besser zu schützen.
„Was tun Sie nun als Mitglied der Regierungsfraktion, was tut der SPD-Senat zur Einrichtung von Tempo 30 im Tinsdaler Kirchenweg?“, wollen Kristopher Sell und Christian Kohler wissen.
Warum lehnen die Behörden die Einrichtung von Tempo 30 ab? Krischok antwortete der Ini und verwies auf die gegenwärtige Rechtslage: „Die Hamburger Wirtschafts- und Verkehrsbehörde, die für die Einrichtung von Tempo-30-Zonen zuständig ist, lehnt eine solche am Tinsdaler Kirchenweg mit Verweis auf die Durchfahrt der Buslinie ab.“ Laut Behörde würden Buslinien nicht durch Straßen mit Tempo 30 geführt. „Die Nutzer des ÖPNV sollen Busse als schnelle Transportmittel nutzen könnnen.“ Darüber hinaus lehne die Verkehrsdirektion des Polizeikommissariats 26 hier Tempo 30 ab, weil die Straße kein Unfallschwerpunkt sei.
Warum richten sich die Offenen Briefe der Ini direkt an die SPD-Politikerin? Sell und Kohler erinnerten in ihrem offenen Brief Krischok an deren Engagement für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone am Tinsdaler Kirchenweg, als die SPD noch in der Opposition war und die CDU mit den Grünen den Senat stellte. „Anscheinend hat die Behörde von Senatorin (Anja) Hajduk (für Stadtentwicklung und Umwelt, d. Red.) gar kein Interesse an der Einrichtung neuer Tempo-30-Zonen“, zitierten sie die damalige Oppositionspolitikerin Krischok. Sie stehe weiter zu dieser Äußerung, erklärte Krischok: „Ich würde mich freuen, wenn wir das Thema Tinsdaler Kirchenweg zu einem positiven Ende führen könnten.“
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