Das war ein Empfang nach Stellinger Art: André Martens war in seinen ersten Wochen am Polizeikommissariat (PK) 27 an der Koppelstraße mittendrin in Stellingens größten Problemen. Massiver Verkehr, Baustellen, Stau. Vor dem PK wurde gebaut, der neue Chef ist Pendler aus Stelle in Niedersachsen und hatte jeden Morgen vor Augen, womit sich die Autofahrer und Anwohner herumplagen müssen. Diese Baustelle ist nun fertig, aber an anderen Ecken in der Region und vor allem an der A 7 geht es erst los.
Was kann die Polizei da tun? „Wir versuchen, Einfluss zu nehmen und die Verkehrsprobleme für die Anwohner zu minimieren“, sagt der 42-Jährige. Klar ist: „Solch eine große Baustelle wie an der A7 wird nicht ohne starke Einschränkungen für den Verkehr laufen. Das ist nicht geschmeidig zu lösen.“ Mitarbeiter des Stellinger wie auch anderer Kommissariate entlang der A7 sind regelmäßig bei Baubesprechungen dabei und versuchen, örtliche Besonderheiten in die Verkehrsplanungen mit einzubringen.
Martens ist seit 1991 bei der Polizei, am PK 23 an der Troplowitzstraße war er von 2009 bis 2011 stellvertretender Leiter, nun ist er in Stellingen Chef von knapp 100 Mitarbeitern. „Ich komme von der Basis und halte den Draht dahin.“ Martens will seine Mitarbeiter motivieren: „Sie sollen mitdenken und mitgestalten.“ Auch nach außen will er einen offenen Stil pflegen: „Wir wollen ein PK sein, das für die Probleme der Bürger da ist.“
Sein Revier ist aus polizeilicher Sicht eher „unauffällig“: Straftaten wie Raub, Diebstahl oder Gewaltkriminialität sind laut Martens in Stellingen und Eidelstedt auf einem sehr niedrigen Niveau, Tendenz: fallend. Keine heile Welt, aber in der Region passiert schon deutlich weniger als zum Beispiel auf St. Pauli.
Der Ärger mit dem Straßenverkehr bleibt den Polizisten aber vorerst erhalten: Ob am Eidelstedter Platz, am Sportplatzring oder an der A 7 – es wird munter weiter gebaut in den Stadtteilen.
Geboren in Honduras, aufgewachsen in...
↧