Im Minutentakt kommen die Unterstützer: „Kann ich hier gegen diesen Behörden-Wahnsinn unterschreiben?“, fragt ein Mann. „Eine Frechheit“, „Schweinerei“ sind Kommentare anderer Bürger. Vom Bezirksamt Eimsbüttel wurde wieder einmal ein Beet plattgemacht – das kommt nicht gut an.
Andreas Böhle steht mit einem kleinen Pult und Unterschriftenlisten an der kleinen Grünfläche an der Ecke Heußweg / Wiesenstraße. Hier war bis vorige Woche eines seiner schönen Beete, um das er sich seit drei Jahren ehrenamtlich kümmert. Eine kleine bunte Ecke, etwa einen Quadratmeter groß. Doch vorigen Mittwoch ließ das Bezirksamt Blumen und Erde rausrupfen. Statt bunter Pracht gibt es nun grauen Grand an der Ecke.
Offizielle Begründung: Das Beet war auf einer Straßenverkehrsfläche und nicht genehmigt gewesen. Für die benachbarte Fahrradleihstation seien diese Flächen aber nötig. Zudem sei dem Amt nicht bekannt gewesen, wer das Beet angelegt habe.
Böhle schüttelt verärgert den Kopf: „Ich pflege seit drei Jahren mehrere Beete hier an der kleinen Grünfläche, das ist dem Wegewart und dem Bezirksamt bekannt. Ich bin täglich hier, man hätte einfach einen Zettel aufhängen können.“
Das Bezirksamt will hier offenbar zeigen, „dass es künftige eigenmächtig durchgeführte Eingriffe im Straßenraum nicht tolerieren wird.“ Für Böhle ein Unding: „Für die Pflege unseres Quartiers ist keine Zeit und kein Geld da, aber für die Beetzerstörung reicht es allemal!“ Er will, dass sein Beet vom Bezirksamt wiederhergestellt wird. Und er will nun offiziell eine Patenschaft für die Fläche übernehmen. Mehr als 500 Bürger unterstützen Böhles Protest bisher.
Mitglieder der Linken packten am Sonnabend kurzerhand selbst an: Sie pflanzten einfach ein paar Blumen wieder ein.
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Keine offizielle Erlaubnis zum Gärtnern, weg mit dem Beet: Hat das Bezirksamt Eimsbüttel da richtig gehandelt?
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