Nimmt man am Veritakai 3 den Fahrstuhl und fährt vom ersten bis in den sechsten Stock hat man nur ein Ziel: Am Ende zu seinem Recht zu kommen. Hier ist einer der Standorte von Schlarmann von Geyso, einer multidisziplinären Kanzlei, die sich im Haus über sieben Etagen erstreckt.
Neben Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern werden 24 Anwältinnen und Anwälte beschäftigt. Eine der Hausjuristinnen, die den Weg bis nach oben geschafft hat, ist Ulrike Hundt-Neumann.Die Fachanwältin für Medizinrecht hat zahlreiche, teilweise spektakuläre Fälle bis zu höchsten Gerichten verhandelt: von verspätet erkannten Tumorerkrankungen über OP-Fehler bis zum „Millionenschaden“ wegen einer lebenslang verbleibenden Schwerstbehinderung.
„Man muss die Menschen lieben“, sagt Hundt-Neumann, „dann macht man auch als Anwalt seinen Job gut.“ Den Erfolg als Anwalt suchen auch immer mehr Berufseinsteiger. 2013 gab es allein in Hamburg 399 Neuzulassungen – die steigende Zahl an Junganwälten konkurriert dabei in der Hansestadt mit 10.000 niedergelassenen Berufskollegen. Nur wenige schaffen den Sprung in eine renommierte Anwaltspraxis, manch einer schuftet zu Stundenlöhnen von 15 Euro brutto. Ganz anders sieht es für diejenigen aus, die in Großkanzleien arbeiten: Jahresgehälter von über 100.000 Euro sind möglich. Selbst für eine alteingessene und angesehene Kanzlei wie Schlarmann von Geyso ist das sehr viel. „Mir ist kein Fall bekannt, in dem wir solche Summen gezahlt hätten“, sagt Hundt-Neumann. Mit durchschnittlich 3.500 Euro monatlichem Bruttoverdienst liegen dort Junganwälte aber immer noch deutlich über den 2.000 Euro eines „Feld-, Wald- und Wiesenanwalts“. So werden im Juristenjargon diejenigen bezeichnet, die als Einzelkämpfer täglich ums Überleben kämpfen.
Ob als Einzelanwalt oder in einer Sozietät, überlebenswichtig geworden sind unternehmerisches Denken und ein unverwechselbares Beratungsprofil. Bei Schlarmann von Geyso werden deswegen neue Anwälte intern drei Jahre fortgebildet, so...
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