Carla wird nie wieder so unbefangen auf Hunde zugehen wie bisher. Weil ein Hund „nur spielen“ wollte, haben das Kind und seine Mutter den Schock ihres Lebens bekommen. Hilfe für Mutter und Kind: keine. Konsequenzen für die Hundehalterin: keine.
Nadja M. (Name der Redaktion bekannt) war mit ihrer siebenjährigen Tochter unterwegs auf dem Fußweg neben der S-Bahn Trasse zur Turnhalle der Max-Brauer-Schule, als ein nicht angeleinter Staffordshire Bullterrier in großen Sprüngen und mit offenem Maul auf das Kind zugerannt kam. Carla weiß, dass es falsch ist, vor Hunden wegzulaufen. Sie blieb stehen, hatte aber Angst und schrie. Die Halterin rief nach ihrem Hund, doch der hörte nicht, stürzte weiter auf das Kind zu, sprang an ihm hoch. Carla wandte sich ab, rannte, stolperte, fiel bäuchlings ins Gras neben dem Pfad. Der Hund stellte sich auf das Kind. Carla greift sich an den
Nacken: „Und dann hat er das Maul an meinen Hals gemacht.“ Im selben Moment packte Carlas Mutter das Tier am Halsband und zerrte den Hund vom Rücken ihres Kindes.
Nadja M.: „Vor Schreck außer mir schrie ich die Halterin an, so ein Tier gehöre an die Leine. Meine Tochter war total verängstigt, weinte und zitterte, stand unter Schock. Dabei gehören wir nicht zu den Menschen, die panisch auf Hunde reagieren. Die Dame erklärte mir, der Hund habe nur spielen wollen.“
Nadja M. rief die Polizei an. Dort sah man keinen Anlass einzugreifen, es sei ja nichts passiert. Zynisch: Die Polizeibeamtin, die Nadja M. am Hörer hatte, erzählte ihr von ihrem eigenen, kürzlich verstorbenen Staffordhire – ein ganz lieber Hund... Nächster Anruf: die Nummer im Bezirksamt, unter der „Hundevorkommnisse“ zu melden sind. Es lief ein Band. Frustriert legte Nadja M. auf. Und schrieb dann einen Brief an den Hundekontrolldienst der Stadt Hamburg. Mit der Frage: Was nützen Hundegesetze, wenn deren Einhaltung nicht kontrolliert wird? Bisher keine Antwort.
An die Hundehalter appelliert Nadja M.: „Mag ja sein, dass ein Hund...
↧