Lurup ist der bevölkerungsreichste Stadtteil im Bezirk Altona und gilt als eher schläfriges Hamburger Viertel – weder besonders hübsch noch besonders aufregend. Es ist nicht „in“ wie Ottensen. Hat keine Elbe zu bieten wie Blankenese, keinen großen Wald wie Rissen mit dem Klövensteen. Sommer in Lurup? Da fährt man doch lieber woanders hin. Oder?
Studentin Kristina Rudi, Praktikantin beim Wochenblatt, lebt seit ihrer Kindheit in Lurup. Sie hat immer gern hier gelebt und ärgert sich manchmal darüber, dass Lurup entweder als langweilig oder als kriminell gilt. „Dieser Stadtteil“, sagt sie, „hat viel zu bieten: gute Restaurants, die nicht zu teuer sind. Eisdielen. Und jede Menge grüne Ecken, in denen man Sommertage weitab vom Verkehrslärm stressfrei genießen kann. Es gibt Flecken mitten in Lurup, da kommt man sich vor wie mitten in der Natur!“
Kristinas Spaziergang durch das grüne Lurup beginnt – an einem Einkaufszentrum. Direkt hinter dem Eingang zur Parkgarage des Eckhoffplatz-Zentrums biegt ein kleiner Pfad Richtung Westen um die Ecke. Eine andere Welt: Viel Grün und
1. ein Minigolfplatz. Freizeitvergnügen für Große und Kleine - für wenig Geld. Abseits von allen Straßen, eingezäunt, ungefährlich für Kinder. Karl-Heinz Bornkessel ist Vorsitzender der Bahnengolfabteilung des SV Lurup, zu dem der Platz gehört. Der ist übrigens von der World Minigolf Federation international als Profi-Sportanlage anerkannt. Bornkessel kann sich über zwei Sachen richtig freuen: „Wir haben im Sommer großen Zulauf“. Und: „Der SV Lurup stellt zurzeit die Europameisterin im Bahnengolf.“
2. Einige Schritte weiter: Wiese und Wasser. Ein Reiher steht stockstill im Schilf. Enten plätschern im Teich. An zwei Pick-nischtischen sitzen Leute, vielleicht Büroangestellte, essen, unterhalten sich, genießen die Sonne. Drei Frauen und ein Hund kommen vorbei. Calle heißt der Hund. Calle mit C. Die Frauen sind Hella Schmidt, ihre Schwiegertochter Andrea und ihre Nachbarin Britta Lund. Calle...
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