Von R. Schwarz.
Streit um den geplanten Neubau auf dem Gelände der abgerissenen Grossner-Villa an der Elbchaussee: SPD und CDU verweigern ihre Zustimmung. Der Grund: Der vorliegende Entwurf ist den Kommunalpolitikern einfach zu hässlich. Stattdessen will die Politik für den Bereich zwischen Teufelsbrück und Hotel Jacob einen separaten Bebauungsplan erlassen, der zukünftige Investoren zwingt, eine dem ästhetischen Umfeld angemessene Bebauung vorzulegen. Durch das Nein der Politik liegen die Baupläne des Investors erstmal auf Eis.
„Es soll ein reiner Funktionsbau entstehen“, erklärt CDU-Sprecher Sven Hielscher. Würde die Politik die Entwürfe in der derzeitigen Form absegnen, „wird das Ding uns allen in den nächsten Jahren auf die Füße fallen“, warnt Hielscher vor der zunehmenden Verschandelung der Elbchaussee, die als schönste Straße Hamburgs gilt.
Etwas vorsichtiger äußert man sich bei der SPD. „Den vorliegenden Entwurf kann man kritisch sehen“, sagt Henrik Strate. „Den Antrag der CDU haben wir unterstützt, was aber nicht heißt, das wir dort keine Bebauung wollen“, so der SPD-Politiker.
Auf dem Gelände an der Elbchausee 359 stand bis vor wenigen Wochen noch die „weiße Villa“ des 2010 verstorbenen Investment-Jongleurs und Mäzens Claus Grossner. Die 1913 im Jugendstil erbaute Villa war angeblich marode. Der Bezirk erteilte eine Abbruchgenehmigung. Der Abbruch der weißen Villa sorgte auch über die Elbvororte hinaus für Empörung.
Das neue Haus, zukünftiges Heim eines Großindustriellen, würde vor allem durch seinen burgähnlichen Charakter und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen auffallen. Unter anderem soll eine hohe Mauer es vor Blicken und ungebetenen
Gästen schützen.
Altonas Baudezernent Reinhold Gütter wollte sich zu dem Streit zwischen Politik und Bezirksamt nicht äußern: „Wir sind in einer nochmaligen Prüfung.“ Allgemein wird erwartet, dass sich der neue Grundeigentümer den Einspruch der Kommunalpolitik nicht gefallen lassen und seine Anwälte auf den Plan...
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