Von Anna Sosnowski.
Monatelang und mit viel Einsatz haben sich die Besucherinnen des Mädchentreffs Harburg für den Erhalt der Einrichtung und für ihre Leiterin Annette Backa stark gemacht. Genützt hat es wenig: Der Mädchentreff im insolventen Frauenkulturhaus in der Neuen Straße 59 ist vorerst geschlossen. „Das Gericht hat das Insolvenzverfahren eröffnet und damit musste die Insolvenzverwalterin Frau Backa kündigen“, sagt Bezirksamtssprecherin Bettina Maak. Bereits am 6. Juni hatte die Einrichtung zu einem Abschiedsfest geladen. Voraussichtlich nach den Sommerferien soll es jedoch mit einem neuen Träger weitergehen.
Interessierte Vereine konnten sich bei einem Auswahlgremium, in dem auch zwei der jungen Besucherinnen sitzen, um die Trägerschaft bewerben. Am Donnerstag, 26. Juni, will das Gremium den Jugendhilfeausschuss in einer Sondersitzung über den Stand des sogenannten Interessenbekundungsverfahrens informiert. Die öffentliche Sitzung im Mehrzwecksaal des Sozialen Dienstleistungszentrums, Harburger Rathausforum 1, beginnt um 18 Uhr.
Ob Annette Backa, die den Mädchentreff 19 Jahre lang geleitet hat, ihre Schützlinge ab August weiter betreuen darf, steht noch nicht fest. „Personalentscheidungen trifft der neue Träger“, sagt Maak. Backas Vertrag läuft noch bis Ende Juni, zurzeit sei die Pädagogin im Urlaub, so die Sprecherin. Die jährliche Sommerreise der Mädchen findet trotz der Turbulenzen statt – die Betreuung hat der Jugendclub Heimfeld übernommen.
Für viele der Mädchen wäre die Einrichtung nicht mehr das gleiche ohne ihre „Ersatzmama“. „Wir haben eine Bindung zu Annette, die kann man nicht einfach so kappen“, sagt Susan. Die 22-Jährige kommt seit vielen Jahren in den Mädchentreff und hat Backa zuletzt als Honorarkraft unterstützt. Die Einrichtung hat neben einem offenen Treff eine Hausaufgabenhilfe, verschiedene Kurse und Unterstützung beim Bewerbungsschreiben angeboten.
Im Frauenkulturhaus befindet sich neben dem Mädchentreff noch die Beratungsstelle...
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