Neugraben - Als kleiner Junge wollte er eigentlich Pastor werden, doch später begegnete ihm seine große Liebe: Er entdeckte die Orgel. Danach änderte sich sein Berufswunsch. „Ich wollte Musiker, möglichst Kirchenmusiker werden“, erinnert sich Jan Kehrberger. Seit zwei Dekaden sorgt er jetzt schon in der Neugrabener Michaeliskirche und in den anderen sechs evangelischen Kirchengemeinden in Süderelbe für Musik.
Gibt es ein Lieblingsstück?
Meine „Einstiegsdroge“ in die Musik war die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Mein Patenonkel schenkte mir zur Konfirmation Langspielplatten, auf der der Tenor Peter Schreier zu hören war. Ich war begeistert. Von Peter Schreier besitze ich übrigens auch ein Autogramm. Als ich noch beim NDR-Chor mitsang, habe ich Schreier getroffen und ihn darum gebeten. Er hat mir dann meine LP-Box signiert.
Wie wird man eigentlich Kirchenmusiker?
In Frankfurt habe ich Schulmusik und evangelische Religionspädagogik studiert, in Hannover Kirchenmusik. Ich hätte mir auch gut vorstellen können, Religions- und Musiklehrer zu werden. Hier in Süderelbe habe ich dann später auch Musikunterricht in Schulen gegeben.
Wie würden Sie sich beschreiben?
Ich bin Künstler und entspreche voll dem Klischée. Ein logistisches Supertalent bin ich leider nicht.
Die Arbeitszeiten sind ja prima...
Das glauben die meisten, stimmt aber nicht. Ich spiele nicht nur sonntags von 10 bis 11 Uhr im Gottesdienst Orgel. Es gibt viel „unsichtbare“ Arbeitszeit: Ich leite zwei Chöre, bei denen übrigens jeder mitmachen kann, organisiere und gebe Konzerte. Das erfordert viel Vorbereitungszeit.
Gibt es eigene Kompositionen?
Ja, ich habe zwei Oratorien geschrieben. Sie heißen „Adam“ und beschäftigen sich mit der Schöpfungsgeschichte. Mich interessiert einfach die Frage: Was ist der Mensch?
Wie feiern Sie ihr Jubiläum?
Mit einem großen Konzert am Sonntag, 29. Juni, ab 17 Uhr. Da kann man mich als Sänger erleben. An dieser Stelle möchte ich den...
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