von Anna Sosnowski, Wilhelmsburg - "Das ist kein guter Kundenservice“, sagt Harry Peitsch wütend. Als sein DVD-Recorder Anfang April den Geist aufgab, brachte der Wilhelmsburger das Gerät zur Reparatur in die Harburger Media Markt-Filiale, wo er es 2008 für 300 Euro gekauft hatte. „Ich musste 60 Euro zahlen. Aber das Geld sollte angerechnet werden“, erzählt der 78-Jährige. Doch aus der Reparatur wurde nichts und das Geld war futsch. „Nach zehn Tagen hieß es, das Gerät sei nicht zu reparieren“, sagt Peitsch. Heute steht der DVD-Recorder trotzdem wieder in seinem Wohnzimmer. „Mein Ziehsohn hat ihn in eine Werkstatt gebracht. Er musste nur gereinigt und neu justiert werden“, so der Rentner. Kostenpunkt: 25 Euro.
Peitsch versteht nicht, warum Media Markt diese einfachen Arbeiten nicht erledigen konnte. Besonders ärgerlich findet er, dass man ihm trotzdem 60 Euro abgeknöpft hat. „Außerdem bot man mir an, das kaputte Gerät für mich zu entsorgen. Ich hätte dafür aber 49 Euro zahlen müssen. Das ist doch eine Frechheit“, erzählt Peitsch fassungslos. Von diesem Kundenservice ist er so enttäuscht, dass er zukünftig in einem anderen Elektromarkt einkaufen will. „Dabei habe ich sicher 10.000 Euro bei Media Markt gelassen“, sagt der einstige Stammkunde wütend.
Durfte das Unternehmen Peitsch trotz fehlgeschlagener Reparatur 60 Euro berechnen? Ja, erklärt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Sofern es vorher mit dem Kunden so vereinbart wurde, darf ein Unternehmen Geld für einen Kostenvoranschlag berechnen, und es auch behalten, wenn keine Reparatur mehr möglich ist. „Hier liegt jedoch der Verdacht nahe, dass nicht ordnungsgemäß gearbeitet wurde. Damit hat Media Markt die vertragliche Vereinbarung schlecht oder gar nicht erfüllt und der Kunde sollte sein Geld zurückfordern“, so die Juristin.
Das sieht man bei Media Markt anders. Schließlich habe das mit der Reparatur beauftragte Panasonic Service Center Hamburg festgestellt, dass die Platine des Gerätes...
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