Von Horst Baumann. Für heutige Verhältnisse kam Harald von Hacht im Alter von neun Jahren recht spät zum Fußball. Damals nicht verwunderlich: beim VfL Marmstorf neben dem TSV Sinsorf einer der beiden Ursprungsvereine des SV Grün-Weiss, gab es erst mit zehn Jahren die ersten Knabenmannschaften.
An einem Sommertag im Jahre 1934 folgte Harald von Hacht seinem Bruder Fried-rich auf den Sportplatz am Ernst-Bergeest-Weg. Weil die Marmstorfer Jugendmannschaft nicht genügend Spieler hatte, wurde der kleine Harald aufgenommen und durfte mit einer Sondergenehmigung schon bald spielen. Das heute 88-jährige Ehrenmitglied erinnert sich gerne und mit strahlenden Augen an seine Zeit als aktiver Fußballer zurück.
Von Hacht spielte auf allen Positionen, aber als Torhüter wurde er durch seine spektakulären Paraden so bekannt, dass man ihn den „Tiger von Marmstorf“ nannte. Während des Zweiten Weltkriegs hatte von Hacht beim VfL Marmstorf nicht mehr die Möglichkeit seiner Leidenschaft nachzugehen. Er wechselte zu Rasensport Harburg (VfR, heute HSC).
Nach dem Krieg ging es relativ schnell mit dem Fußball in Marmstorf weiter. Der VfL musste in der ersten Nachkriegssaison gleich beim Hamburger SV am Rothenbaum ran. Von Hacht konnte einem gegen die Stars des HSV leid tun: Am Ende stand es 0:6.
In den 1950er-Jahren wechselte von Hacht aus sportlichem Ehrgeiz zwar für zwei Jahre zum benachbarten FC Viktoria, blieb dem VfL aber als Mitglied immer treu und auch als Spieler bis in die 1970er-Jahre erhalten. Auf die Nachfrage hin, wieso er weiter Mitglied geblieben ist, erwiderte Harald von Hacht kurz, sachlich und direkt wie es seine Art ist: „Dass ich als Marmstorfer nicht austrete ist doch ganz klar!“
↧