Von Christopher von Savigny.
Das Bebauungsplanverfahren für das Wohnprojekt „Hafentor“ ist in vollem Gange – allerdings wehren sich Anwohner weiterhin gegen das rund 60 Meter lange und sechs Geschosse hohe Gebäude, das an der südöstlichen Ecke des Stintfangs entstehen soll. Dort will die Hamburger Immobilienfirma Euroland einen Neubau errichten.
Die Kritik richtet sich nicht gegen das Gebäude an sich, sondern gegen dessen Ausmaße: So hat Euroland angekündigt, zu den bereits erworbenen 600 Quadratmetern weitere 1.000 Quadratmeter hinzukaufen zu wollen. Damit würde das Gebäude bis weit in den Hang des Stintfangs hineinreichen, befürchtet eine Anwohnerinitiative. „Wir wollen, dass nur die ursprünglichen 600 Quadratmeter bebaut werden“, fordert Anwohner Muck Giovanett. Nach Meinung der Initiative würde das Bauprojekt den Park oberhalb der St.-Pauli-Landungsbrücken komplett verbauen und unattraktiv machen. Das Bezirksamt widerspricht: „Hinsichtlich der Einfügung des Gebäudes in das städtebauliche Umfeld sind die Auswirkungen auf die verschiedenen Sichtbeziehungen intensiv geprüft worden.“ Für die Stadt ist das Vorhaben ein wichtiges Projekt des Bezirklichen Wohnungsbauprogramms 2013.
Das Gebäude soll sechsgeschossig werden, über den Läden im Erdgeschoss werden 52 Mietwohnungen errichtet. Im ersten Obergeschoss sind betreute Wohngruppen für Studenten mit Behinderungen und im zweiten Obergeschoss betreute Wohngruppen für Senioren vorgesehen. Im dritten bis fünften Obergeschoss sollen vorwiegend familiengerechte Mietwohnungen entstehen. 65 Prozent aller neu entstehenden Wohnungen soll öffentlich gefördert, also „bezahlbar“ werden.
Der Bauherr weist darauf hin, dass von öffentlichem Grün kaum etwas angetastet wird. „Wir berühren den historischen Stintfang mit 25 bis 30 Quadratmetern, mehr nicht“, erklärt Euroland-Geschäftsführer Karsten Horx.
Nach der Kritik im letzten Jahr war von den ursprünglich veranschlagten sieben
Stockwerken bereits eines gestrichen worden –...
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