Schöne Altbauten, gute Res-taurants und Geschäfte, U-Bahn-Station und mehrere Buslinien: Hoheluft hat alles, was einen beliebten Stadtteil in der Großstadt ausmacht. Das Elbe Wochenblatt sprach mit Autor Klaus Tornier über Geschichte und Gegenwart des kleinsten Eimsbütteler Viertels.
Elbe Wochenblatt: Hoheluft ist heute ein begehrtes Wohnviertel – in Ihrem Buch bieten Sie einen historischen Streifzug. Was fasziniert sie daran?
Klaus Tornier: Es gibt an jeder Ecke etwas Interessantes, dekorreiche Etagenhäuser aus der Gründerzeit, jede Menge Baudenkmäler, aber auch Reste von Industriebetrieben. Zum Beispiel die ehemalige Firma von Eicken an der Hoheluftchaussee: Sie war einmal eine der größten Tabakfabriken Deutschlands.
EW: Dahinter gibt es einen tollen Spielplatz mit Mauerres-ten – was war das einmal?
Tornier: Dort stand ein Depot für Straßenbahnen. Die Mauern sind aber keine Reste der alten Gebäude, sie wurden nachträglich für den Spielplatz aufgebaut. Original sind nur die alten Straßenbahnschienen.
EW: Wann fuhr die letzte Straßenbahn in Hoheluft?
Tornier: Am 1. Oktober 1978 war die Abschiedsfahrt der Linie 2 – ein Riesenereignis für tausende Menschen.
EW: Kulturell hat Hoheluft heute wenig zu bieten – war das mal besser?
Tornier: Es gab mehrere Kinos – Blumenburg und Capitol an der Hoheluftchaussee, das Theater Rosenburg am Lehmweg, das Elysium und die Astoria-Lichtspiele an der Gärtnerstraße. Übriggeblieben ist nur das Holi an der Schlankreye. Aber am Eppendorfer Baum gab es sogar ein Künstler-Theater.
EW: Haben Sie mal gezählt, wie viele Kneipen es hier gibt?
Tornier: Nein, aber Geschäfte: Es sind so um die 500.
EW: Sie bezeichnen Bewohner des Viertels als „Hohelufter“ – so nennt sich aber gar keiner hier. Die Menschen im westlichen Viertel sehen sich als Eimsbütteler ...
Tornier: ... und die im östlichen Teil als Eppendorfer.
EW: Weil es...
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