Ein Harburger Macho erzählt: „Die Welt ist unheimlich geworden für Männer heutzutage. Auch die Harburger Welt. Früher gab es klare – wenn auch manchmal ungerechte – Verhältnisse. Heute gibt es nur ... Verwirrung.
Ein Beispiel: Ich lerne eine hübsche Harburgerin kennen.
Ich bin gewaschen, einigermaßen attraktiv, einigermaßen humorvoll, kenne die nötigen Komplimente. (Sie schluckt sie alle, es ist nicht zu glauben. Alle Frauen wollen hören, dass sie schön sind!)
Sie also in mein (oder ihr) Bett zu bekommen, ist daher kein so großes Problem. Jetzt sind wir bei ihr zu Hause.
Wenn ich aber am nächsten Morgen, noch etwas verschlafen, aus dem Fenster gucke, sehe das deprimierende Harburger Schietwetter und sage: ,Liebling, könntest du mir bitte einen Kaffee machen’, dann ist die Welt plötzlich nicht mehr in Ordnung. Nein, die Hölle ist los!
Ich habe nicht ,Liebling, könntest du bitte mir einen Kaffee machen’ im Befehlston gesagt. Ich habe es geradezu liebevoll gesagt. Trotzdem ist es zuviel.
,Bin ich dein Dienstmädchen? Welches Recht hast du, mir eine solche Anweisung zu geben! Mach deinen Kaffee selber!’
Ahnungslos habe ich in ein Wespennest gestochen.
Warum ist es okay, sie zu verführen, aber nicht okay liebevoll zu bitten, ,Liebling, könntest du mir bitte einen Kaffee machen?’
Sie verstehen, was ich meine, wenn ich sage, die Welt, auch die Harburger Welt, sei für uns Männer etwas unheimlich, etwas verwirrend geworden.
Also habe ich eine Kontaktanzeige bei einem Harburger Blatt aufgegeben: ,Vorzeigbarer Mann sucht attraktive Frau, die sich gerne lieben lässt und nichts dagegen hat, ihm Kaffee ans Bett zu bringen am Morgen danach.’
Lesen Sie hier weiter. Ich werde über die Reaktion berichten.“ Wir sind gespannt.
Kolumne: Regelmäßig schreibt der Harburger Flaneur im Elbe Wochenblatt am Wochenende. Unserem Spaziergänger fällt einiges auf: In dieser Woche berichtet er über das Kaffeekochen am Morgen danach.
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