Auf dem Jüdischen Friedhof an der Königstraße ist ein Grabstein gefunden worden, der Ende des 19. Jahrhunderts zum Andenken an den Vater des Dichters Heinrich Heine aufgestellt wurde.
Die Grabstele gehörte zu den vielen Steinen, die während der NS-Zeit umgestürzt waren. Man hatte bis jetzt geglaubt, er sei, wie viele andere, von den Nationalsozialisten zerstört worden. Jetzt wurde er wieder aufgestellt und restauriert, wie viele andere Erinnerungssteine, die auf dem historischen Friedhof restauriert und mit Bild und Text dokumentiert wurden.
Der Gedenkstein für Samson Heine ist vermutlich von Verwandten oder Freunden der Familie nach der Schließung des Friedhofs 1869 gesetzt worden. Darauf lässt die deutsche Inschrift und die Bezeichnung Samsons als „Vater von Heinrich Heine“ schließen. So war auch ein Gedenken an Heinrich Heine möglich, obwohl der Dichter ja zum Christentum übergetreten war.
Der Jüdische Friedhof in der Königstraße wurde 1611 angelegt und bis zur Schließung 1869 von den jüdischen Gemeinden Altonas und Hamburgs belegt. Er besteht aus einem aschkenasischen Teil mit über 6.000 und aus einem sephardischen Teil mit rund 1.600 Grabsteinen und Fragmenten. Er gilt als eines der bedeutendsten Dokumente jüdischen Lebens in Hamburg und als herausragendes Kulturdenkmal von internationalem Rang.
Das Denkmalschutzamt hat seit 1986 für die Erforschung und Restaurierung 1.633.172,97 Euro aufgewendet.
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