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ESSO-Häuser: Abriss gestartet

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Bagger am Werk: Die ESSO-Häuser am Spielbudenplatz werden seit letzter Woche abgerissen. Erst wurde die Tanke abgerissen, die den Essohäusern auf dem Kiez ihren Namen gab. Dann die Waschstraße. Seit vergangener Woche sind die Bagger an den Häusern selbst zugange. Anwohner und Gentrifizierungs-Gegner haben sich redlich gewehrt, aber vergeblich: Die kantigen 60er Jahre-Häuser zwischen Spielbudenplatz, Taubenstraße und Kastanienallee, die zu einem Symbol des Widerstands gegen teure Mieten und Schickimickisierung auf dem Kiez geworden waren, sind jetzt schon: Geschichte. Wem gehört das Grundstück? Jahrzehntelang im Privatbesitz einer Familie, wurde das Gelände inklusive Tankstelle, Waschstraße, Gewerbezeile und Tiefgarage 2009 an die „Bayerische Hausbau“ veräußert, ein Immobilienunternehmen mit Sitz in München. 600 Mitarbeiter. Immobilienportfolio: 2,5 Milliarden Euro. Was war so besonders an der Tankstelle? Die Tankstelle galt schon länger als nicht wirtschaftlich. Sie war aber ein Kiez-Kultobjekt: An allen Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet, war sie Treffpunkt und Nahversorger für Anwohner, Anregung für Künstler jeder Sparte von Film über Musik bis Malerei und Fotomotiv für Touristen. Die Bayerische Hausbau hatte von vornherein nicht vor, die Tankstelle weiterzubetreiben. Und die Häuser? Warum müssen die verschwinden? Mehrere Gutachten bescheinigten den Häusern mit ihren 110 Wohnungen einen miserablen Zustand, der nicht mehr zu sanieren war, unter anderem schwere Schädigungen der Stahlbetonkonstruktion. Im Dezember 2013 mussten die Häuser geräumt werden – zu gefährlich für Bewohner und Betreiber und Kunden der Geschäfte . Was bemängeln und fordern die Kritiker? 1. Der unhaltbare Zustand der Häuser sei hausgemacht, ja sogar absichtlich herbeigeführt worden: Jahrzehntelang sei weder saniert noch repariert worden. 2. Mit den Essohäusern verschwinden Bauten, die den Kiez geprägt haben. Dazu 110 Wohnungen, deren Miete noch wirklich bezahlbar waren. Die Initiative ESSO Häuser fordert für die Zukunft 100 Prozent Sozialwohnungen und intensive...

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