von Karin Istel, Süderelbe
Das Votum war knapp: Die Mitglieder des TV Fischbek (TVF) wollten nicht, dass sich ihr Verein mit der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) zusammenschließt. Der neue Stadtteilverein wäre richtig groß geworden: 6.300 Mitglieder hätten ihm angehört, davon 1.300 aus dem TVF.
Warum wurde so abgestimmt?
Der TVF befürchtete steigende Mitgliederbeiträge und den Verlust der Identität. Besonders die 300 Mitglieder starke Handball-Abteilung hatte im Vorfeld gegen den Zusammenschluss starke Vorbehalte geäußert.
Wie lange liefen die Verhandlungen?
Zwei Jahre. Vier Arbeitskreise verhandelten. Sie waren je zur Hälfte mit Vertretern beider Vereine besetzt.
Warum war ein Zusammenschluss geplant?
Gemeinsam hätten die beiden Vereine sich viele Aufgaben teilen können, hätten damit ihre wirtschaftliche Überlebensfähigkeit gut gesichert. Als Partner von Ganztagsschulen und Jugendämtern müssen sie in der Lage sein, ein Gesamtpaket für die Nachmittagsbetreuung in Schulen anzubieten. Dazu werden zukünftig auch Leistungen zählen, die nichts mit Sport zu tun haben wie Essensausgabe und Hausaufgabenhilfe.
Können das nicht die bisherigen Übungsleiter machen?
Nein. Sie sind in ihrer Freizeit tätig, stehen erst nach dem Beruf ab 16 oder 17 Uhr zur Verfügung. Das ist für Schulangebote zu spät.
Die Lösung?
Hauptamtliche Übungsleiter, die ab mittags bereitstehen. So könnten die Vereine auch mit sozialen Wohlfahrtsverbänden in Wettbewerb treten, wenn es um die Angebote in den Schulen geht. Hauptamtliche Übungsleiter sind zwar teuer, doch der Sportverein wäre in der jeweiligen Schule vor Ort. Sie könnten sich um Nachwuchssportler für den Verein kümmern. Nach einem anstrengenden Schulalltag kommen abends nur noch wenige Schüler in den Sportverein.
Der Vorteil von hauptamtlichen Übungsleitern?
Jeder der beiden Vereine ist zu groß, um ausschließlich ehrenamtlich geführt zu werden. Der Sportverein wird von den Mitgliedern zunehmend als Dienstleister...
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