![Der männliche Partner wurde im Mai 2006 bei Ahrensbök in Ostholstein als Jungvogel im Horst beringt. Foto: Torsten Demuth / www.Natur-in-Hamburg.de]()
Wilhelmsburger Adlerküken wahrscheinlich ertrunken
In der Nacht auf den 15. April spielte sich im Naturschutzgebiet eine Tragödie ab. Die Windböen waren zu stark, der Baum mit dem mehrere hundert Kilo schweren Horst der Seeadler kippte. Am Morgen danach wurde der zerstörte Nistplatz knapp über dem Boden im Gehölz hängend aufgefunden. Während sich die Altvögel in solchen Situationen mit einigen Flügelschlägen retten können, sind die nicht flugfähigen Küken chancenlos. Wahrscheinlich wurden sie mit dem Hochwasser davongespült.
Bereits im Dezember 2013 hatte das Sturmtief Xaver die über 400 Jahre alte Flatterulme im Gebiet zu Fall gebracht.
Es wäre die dritte erfolgreiche Brut geworden
Nachdem die Seeadler in den vergangenen beiden Jahren erfolgreich insgesamt fünf Jungvögel großzogen, begann auch die 2014er Brutsaison gut. In der letzten Februardekade begann die Brut, etwa am 3. April schlüpften die Küken. Wie viele es waren, weiß nun leider niemand. Erst im Alter von einigen Wochen sind sie groß genug, um sie mit dem Fernglas zu erspähen. Dazu wird es hier in diesem Jahr nun leider nicht kommen.
Wie geht es nun weiter mit den Adlern?
Abzuwarten bleibt, wie sich die beiden Alttiere nun verhalten. Werden sie einen neuen Horst errichten? Die Zeit wird es zeigen. Heute konnte zumindest ein Seeadler in unmittelbarer Nähe des zerstörten Nestes fliegend beobachtet werden.
Wichtig ist es nun, dem Adlern die Chance zu bieten sich für die kommenden Jahre einen neuen Nistplatz im Gebiet zu suchen. So gilt der Appell an alle Besucher des Naturschutzgebiets: Verlassen sie bitte nie die ausgewiesenen Wanderwege, akzeptieren sie die abgesperrten Bereiche. Die Natur wird es uns danken!