Tony hat seit einigen Monaten einen neuen Job, einen jener unspektakulären 1-Euro-Jobs, den er ohne viel Aufwand für sich ergattern konnte.
Da gibt es ein Projekt mit Namen "Hamburg barrierefrei", ans Licht der Welt gebracht von der HFW.
Es geht darum, Straßen wie Geschäfte, Arztpraxen auf Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer zu überprüfen. Die Ergebnisse werden dem Behinderten auf einer Webseite (www.hbf-hh.de) zur Kenntnis gebracht.
Auch werden Ausflugstouren zusammengestellt, unter der besonderen Berücksichtigung der möglichst vollkommenen Barrierefreiheit.
So weit, so gut.
Kürzlich war er in Bahrenfeld zugange, in der Theodorstraße um genau zu sein. Da gibt es das Westend Village und genau gegenüber den Theodorhof mit zusammen etwa 160 Firmen. Viel Holz, das heißt: viel Arbeit für Tony.
Ihm wurden von der HFW zwei Neue zum Anlernen mitgegeben, auf welche Dinge zu achten sind, wie Behindertentoiletten, falls überhaupt vorhanden, auszusehen haben; ob die Bordsteine bei Straßenübergängen abgesenkt sind und derlei Feinheiten noch viele mehr.
Ja nu, der eine Neue, Andreas sein Name, besaß eine merkwürdige Angewohnheit, vielleicht auch nur einen ganz speziellen Lieblingssatz, den er immerzu sagen musste, nämlich: "Das macht Sinn!"
"Wisst Ihr", sagte Tony zu den beiden, "Wir laufen hier auf altem Kopfsteinpflaster entlang, die sind belastbarer wegen der LKW's, die hier verkehren. Aber für Rollstuhlfahrer, die die Straße überqueren, wird es hoppelig. Also notieren wir: Straßenbeschaffenheit = Kopfsteinpflaster, okay?"
"Ja", nickten sie wie ein Robbenchor.
Und Andreas stellte fest: "Das macht Sinn!"
Tony hat es nicht so mit Sinn, wenn er vom Leben spricht, nennt er es ein absurdes Theater. Unzweifelhaft ein Kandidat für einen baldigen Selbstmord. Seine Freundin ist gestorben, jetzt weiß er nicht weiter.
Er zuckte zusammen, als Andreas das sagte. Sinn -
Vor einem mehrstöckigen Haus meinte er: "Wir gehen da mal rein und schauen, ob ein Fahrstuhl vorhanden...
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