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Von Reinhard Schwarz. Menschen mit Gehbehinderungen hatten bis vor kurzem Probleme, im Haus der Volkshochschule (VHS) West in der Waitzstraße die oberen Stockwerke zu erreichen. Das hat sich jetzt mit dem Einbau eines Fahrstuhls in Haus 2 geändert. „Der Aufzug hat mit allen Nebenarbeiten 220.000 Euro gekostet“, erklärt VHS-Sprecher Martin Engeldinger. Der Lift fährt insgesamt drei Stockwerke an.
„Der Bau dauerte ohne Planungsvorlauf fünf Monate“, erläutert Engeldinger, „weil zunächst eine falsche Kabine geliefert wurde und das Mauerwerk des denkmalgeschützten Hauses so manche Überraschung parat hatte.“ Emmi Clubley, Leiterin der VHS West erklärt: „Endlich ist das Haus auch für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderungen zugänglich, die an den Sprach- und Gesundheitskursen, den Näh- und Kunstkursen teilnehmen wollen.“
Doch es gibt einen Schönheitsfehler: Mit dem Aufzug erreichen ältere und gebehinderte Besucher der VHS nur das Haus 2, das Haus 1 bleibt ohne Fahrstuhl. In Haus 1 befindet sich die Verwaltung der Volkshochschule West. Zwischen den beiden Gebäudekomplexen gibt es in den Obergeschossen keine Verbindung.
Der Grund für den Verzicht auf einen zweiten Aufzug sei wieder der Denkmalschutz gewesen, klärt Engeldinger auf: „Es konnte nur ein Fahrstuhl im zweiten Gebäude eingebaut werden, weil wir nichts im Haus zerstören durften.“ Das 1898 errichtete Gebäude, das ehemalige Bertha-Lyzeum, eine „höhere Mädchenschule“, hätte sonst „zuviel Substanz verloren“.
Die beiden Gebäude sind lediglich durch einen ebenerdigen, offenen Laubengang verbunden, offenbar ein „Geburtsfehler“ bei der Planung der einstigen Höhere Töchter Anstalt, die 1914 durch einen Anbau erweitert wurde. Kleiner Trost, so VHS-Sprecher Engeldinger: „Die meisten Sprach-, Kunst- und Gesundheitskurse finden in Haus 2 statt.“