Budnikowsky ist eine Hamburger Institution. Als Zugezogener wird der Flaneur sich hüten, etwas gegen Budnikowsky zu sagen. Er ist froh, in Harburg leben zu dürfen. Budnikowsky zu beleidigen käme ihm wie Undankbarkeit, ja wie Verrat vor. Trotzdem beginnt seine Unglücksgeschichte diese Woche bei Budnikowsky.
Der Flaneur ist eitel. Der Flaneur ist alt. Alte Männer wollen trotz ihres Alters attraktiv sein. Graue Haare, meinte unser Flaneur, seien nicht attraktiv. Aber graue Haare sind kein Schick-sal. Seine Ex-Frau, die in Baden-Württemberg lebt, färbt sich seit jeher die Haare. Was sie kann, kann ich auch, denkt er.
Also führt sein Weg ... wohin? Jawohl, zu Budni. Ihn berät eine Verkäuferin in den besten Jahren, die offensichtlich nicht meint, graue Haare seien unschön. Hilfsbereit – vielleicht ein wenig amüsiert – führt sie ihn zu einem Regal, das vor Haarfärbemitteln überquillt. Anscheinend wollen sehr viele Kunden eine Farbänderung.
Und siehe da, von einer bekannten Marke sind die entsprechenden Produkte im Angebot. 2,75 Euro um die Attraktivität zu erhöhen, das kommt ihm güns-tig vor. Die Verkäuferin sagt, mit seinen kurzen Haaren kann er sie mit einer Packung sogar zweimal färben. Begleitet von einigen Gebrauchshinweisen der freundlichen Verkäuferin, greift er zu.
Wie groß sein Erstaunen, als er die Packung zu Hause aufmacht. Zwar wird ausführlich beschrieben, wie das Zeug anzuwenden sei, genau so ausführlich sind aber auch die Gefahrenhinweise! Wollte er seine Großmutter umbringen, drei Teelöffel dieses Präparats und die Aufgabe wäre in fünf Minuten erledigt.
Trotzdem siegt die Eitelkeit über die Vorsicht. Seine Haare prangen jetzt in einem Farbton, den der Hersteller etwas missverständlich als „dunkelblond“ bezeichnet. Gleichzeitig sind ein Handtuch und ein teures Unterhemd aus Wolle und Seide unwiderruflich versaut. Das Produkt färbt alles, nicht nur die Haare.
Der Kommentar seiner Freunde: Wir sehen auf den ersten Blick, dass du gefärbte...
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