Wie der Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) den Mitgliedern des Hauptausschusses gestern mitteilte, plant die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) aufgrund der ansteigenden Flüchtlingszahlen eine Aufstockung der bereits geplanten bzw. vorhandenen Unterkünfte. Hierzu zählen auch drei Standorte auf Wilhelmsburg.
Neben dem bestehenden Standort An der Hafenbahn sollen auch beim geplanten Standort der ehemaligen Schule Kurdamm weitere Unterkünfte mit Zelten oder Containern entstehen. Auch am Standort Sanitasstraße, der bisher nicht als Unterkunft vorgesehen war, sollen ggf. Zelt- oder Containerplätze entstehen.
"Die Entwicklung überrascht uns wenig", so der CDU-Fraktionsvorsitzende, Jörn Frommann, in einer ersten Stellungnahme. "Natürlich haben wir als Stadt eine Verantwortung den Flüchtlingen eine vorübergehende Heimat zu bieten" stellt er weiter klar. Aus Sicht des CDU-Mannes ist es deshalb umso erstaunlicher, dass im Wissen der steigenden Zahlen die bisherigen Planungen nur schleppend vorangingen.
"Nicht hinnehmbar ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass eine gut geeignete Fläche in der Wilhelmsburger Mitte, die bereits vor rund zwanzig Jahren für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt und von allen Seiten akzeptiert wurde, nicht verfolgt wird" erzürnt es den Christdemokraten. Die Verwaltung schließt zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) sowie der IBA GmbH kategorisch die Fläche an der Dratelnstraße im Bereich der Thielenstraße aus, da sie es ein "falsches Symbol" erachten würde.
"Es kann nicht sein, dass die Stadt mit der Begründung, dass man hierdurch Nachteile für die perspektivische Entwicklung des Bereichs sehen würde, diese Möglichkeit ablehnt! Hier wird das Wohlergehen der Menschen einer SPD-Symbolpolitik geopfert. Das ist nicht hinnehmbar!" erklärt der CDU-Kandidat für die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte.
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