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Wenn Geschichte ein Gesicht bekommt

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Die 16-jährigen Schülerinnen Hanna, Daria und Lisa (v.l.) interviewen Gustav Schmidt zu dessen Vater Georg. Dieser wurde von den Nazis ins KZ gesperrt, weil er Kommunist war. „Wir wollen diese Möglichkeit nutzen, einen Zeitzeugen zu befragen, bevor es zu spät ist“, sagt Hanna. Neugraben - Gespannt sitzen Hanna, Daria und Lisa neben Gustav Schmidt. Sie wollen ihn näher kennenlernen, haben viele Fragen an ihn. Denn er ist ein Zeitzeuge, sein Vater wurde von den Nationalsozialisten umgebracht. Sein „Verbrechen“: Er war Kommunist. Georg Schmidt trat im Jahr 1928 der Kommunistischen Partei (KP) bei. Im Jahre 1933 begann der Terror durch die Nazis. zwei Jahre Haft musste er in verschiedenen Gefägnissen absitzen. „War Ihnen das als Kind bewusst?“, fragt die 16-jährige Hanna Gustav Schmidt. „Meine Mutter hat nie darüber geredet. Papa war auf Montage“, erinnert er sich an die schwere Zeit. Sein Vater Georg Schmidt kam 1938 als „Schutzhäftling“ in das Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen. „Er war Rohrleitungsbaumeister. Er wurde dort aus Sicht der Nazis gebraucht. Er wurde ein wenig geschont“, erinnert sich der heute 81-Jährige. „Wie war die Reaktion der Nachbarn, dass Ihre Mutter alleinerziehend war?“, fragt Hanna. „Es war ihnen sicherlich bewusst, was bei uns los war“, antwortet Gustav Schmidt. Im August 1945 verstarb Georg Schmidt an den Haftfolgen. Nach dem Interview ist Nina berührt: „Das Gespräch bringt einem die Geschichte einfach näher.“ Daria ergänzt: „Man sieht alles aus anderer Sicht als im Unterricht.“ Damit die Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit nicht verloren gehen, gibt es das Projekt „Lebendiges Gedächtnis“. Dafür werden ebenfalls Zeitzeugen gesucht, die aus ihrem Leben berichten. Kontakt: Projekt „Lebendiges Gedächtnis“ Gymnasium Süderelbe Falkenbergsweg 5 Tel. 70 20 72-0 info@lebendiges- gedaechtnis.de

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