Neugraben - Für das Neubaugebiet nördlich der S-Bahnstation Neugraben hat sich die Nachfolgegesellschaft der Internationalen Bauausstellung (IBA) jetzt einen schönen Namen ausgedacht. „Vogelkamp Neugraben“. Doch der Name ist falsch, durch die Umbenennung wurden 30.000 Euro verschleudert, und die Politik wurde auch nicht gefragt.
IBA-Sprecherin Anke Hansing verteidigt die Umbenennung des Gebietes, in dem zukünftig 3.500 Menschen wohnen werden: „Das Gebiet liegt am südlichen Rand eines als EU-Vogelschutzgebiets ausgewiesenen Areals sowie in der Nähe des S-Bahnhofes Neugraben und des alten Dorfes Neugraben. Die Neubürger sollen sich im Quartier orientieren können.“ Doch: „Kein einziges Grundstück liegt in Neugraben. Die liegen alle in Fischbek“, so der CDU-Kreis-chef Ralf Dieter Fischer.
Grund der Umbenennung und des neuen Flyers: Das Gebiet soll sich besser vermarkten lassen. „Die IBA sind keine Vermarktungsexperten“, wettert Fischer. „Die haben einen neuen Flyer gemacht, der nicht gerade von Werbesachverstand und Ortskundigkeit glänzt!“
Er ist nicht nur über die Verwirrung durch die Umbenennung empört: „So weit ich mich erinnere, sind damals für die Namensfindung Elbmosaik 30.000 Euro ausgegeben worden“, so Fischer. Die wären mit der Umbenennung verschleudert.
Völlig überrascht war auch die Politik von der Umbenennung. „Ohne eine Abstimmung mit irgendwem hat sich die IBA einen neuen Namen ausgedacht. Die haben gar nichts zu entscheiden!“, ist Fischer wütend. Dafür sei die Politik zuständig.
Das Bezirksamt Harburg hatte ebenfalls keine Ahnung von der Namensgebung. „In die Gestaltung des Flyers waren wir nicht involviert“, sagt Sprecherin Bettina Maak.
Jetzt soll der zweite Bauabschnitt beginnen. An zwei Wochen-enden Anfang April wird es eine Architekturbörse geben, auf der sich mögliche Käufer ihr Traumhaus samt Grundstück aussuchen können.
Stellt sich die Frage: Soll es jetzt für jeden Bauabschnitt einen neuen Namen geben?
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