Kameras auf dem Dach und am Heck, sensible Sensoren in einem schmalen Kasten vor dem Kühlergrill: Das ist der hochempfindliche Messwagen für Eimsbüttels Straßen. Nein, hier ist nicht Google unterwegs, um seinen Dienst „Street View“ auf Vordermann zu bringen. Der orangefarbene Lieferwagen mit den eigenartigen Aufbauten ist im Auftrag des Bezirksamts Eimsbüttel auf der Straße.
„Argus“ ist der Name des Messfahrzeugs – wie Argusaugen. Heißt: Dem Ding entgeht nichts! Vor allem nicht Schäden wie Schlaglöcher oder sonstige Macken in und an den Straßen. Der Bezirk will sich einen genauen Überblick verschaffen, in welchem Zustand die Pisten in den Stadtteilen sind. Es geht dabei nur um Straßen, für die der Bezirk zuständig ist – also im Prinzip alle außer den ganz großen wie Kieler Straße, Ring Zwei oder Autobahn. Das gesamte Bezirksnetz umfasst 275 Kilometer.
Der Messwagen „Argus“, entwickelt von der TÜV Rheinland Schniering GmbH, wird voraussichtlich von Sonnabend, 8. März, bis Montag, 17. März, auf Scantour sein. Wichtig ist dabei trockenes Wetter. Wenn in dieser Zeit nicht alle Strecken geschafft werden, ist „Argus“ voraussichtlich noch einmal zwischen dem 2. und 4. April unterwegs. Der Wagen fährt ganz normal im Verkehr mit – Stau ist deswegen also nicht zu befürchten.
Das Fahrzeug ist mit 34 Laserdistanz-Sensoren ausgestattet, die während der Fahrt die Straße abtasten. Gleichzeitig wird eine Foto- und Videodokumentation der Straßenoberfläche erstellt. Einzelne Abschnitte bekommen dann jeweils Schulnoten – von eins (sehr gut) bis fünf (sehr schlecht). Das Bezirksamt will die Daten nutzen, um zukünftige Reparaturen und Sanierungen besser zu planen. In einem Abstand von zwei bis drei Jahren sollen die Straßen erneut mit „Argus“ abgefahren werden. Kosten für den einmaligen Komplettscan: Knapp 40.000 Euro.
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