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Am Gehweg liegen Dutzende Blumen, Trauerkerzen stehen zwischen Tulpen und Rosen. Eimsbütteler Straße 75, Altona-Nord: Hier starben Mittwochabend eine Mutter und zwei Kinder bei einem Feuer. Die Polizei ermittelt nun wegen Brandstiftung, ein technischer Defekt kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden, heißt es.
Brandstiftung? In einem Haus, das von Flüchtlingen und Asylbewerbern bewohnt wird? „Da weiß ich gar nicht, was man sagen soll“, sagt eine Bürgerin, die aus Anteilnahme hergekommen ist. Hinter der Polizei-Absperrung tragen Arbeiter derweil Schutt und verkohlte Möbel aus dem Haus. Nach dem Brand und dem ersten Schock hat schon das Aufräumen begonnen.
Nach ersten Ermittlungen scheint es so gewesen zu sein: Im Treppenhaus des Altbaus brannte ein Kinderwagen in der Nähe eines Sicherungskastens. Ob der Kinderwagen angezündet wurde oder auf andere Weise in Brand geriet, soll eine Sonderkommission klären. Für die Polizei ist Brandstiftung derzeit die „wahrscheinlichste Variante“.
In Windeseile breitete sich am Mittwochabend giftiger Rauch aus, zog im Treppenhaus wie in einem Kamin nach oben. Die Dachgeschoss-Wohnung wurde für eine 33-jährige Mutter aus Pakistan und ihre beiden Söhne (sechs und sieben Jahre alt) zur tödlichen Falle.
Noorana Babaeva und ihre Familie wurden wie die meisten anderen Bewohner gerettet. „Es roch verbrannt. Mein Vater öffnete die Tür zum Flur, da war alles schwarz, voller Qualm. Er wollte ein Fenster öffnen, aber das war festgenagelt, der Griff war ab. Wir sind dann in der Wohnung alle ins Kinderzimmer, bis uns die Feuerwehr gerettet hat“, erzählt die 19-Jährige. Mit ihrem Bruder Noorlan und ihren Eltern steht sie am Freitagmorgen vor dem Haus an der Eimsbütteler Straße. „Meine kleine Schwester hat Angst, sie traut sich nicht hierher.“
Die Schülerin berichtet, dass die Haustür des Altbaus nicht verschlossen war. Jederzeit hätte jemand reinkommen können, ohne Schlüssel. Ob sie hierher zurück will? „Nee, das ist komisch.“
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