![Das kann teuer werden....]()
Von Reinhard Schwarz, Osdorfer Born.
Schreck in der Abendstunde: Die Polizei steht vor der Tür. Eine Frau öffnet. Was ist passiert? Diese Frage steht ihr ins Gesicht geschrieben. Doch dann die Entwarnung – ihr Auto parkt „nur“ in einer Kehre, über einem Hydranten. Hier müsste im Brandfall die Feuerwehr ihr Löschwasser abzapfen. Die Frau, eben noch im Bademantel, kleidet sich an und parkt ihr Auto woanders. Hajo Heidenreich, Bürgernaher Beamter für den Osdorfer Born: „Im Wendehammer ist das Parken grundsätzlich verboten.“
Mehrfach im Jahr gehen Beamte des Polizeikommissariats (PK) 26 auf Kontrolltour mit der Berufsfeuerwehr Osdorf, um die neuralgischen Stellen des Reviers zu erkunden. Überall herrscht Parkplatznot, sodass die Autobesitzer ihren Pkw auch dort abstellen, wo es verboten ist. Die Folge: Im Notfall kommt die Feuerwehr nicht durch. Es kostet wertvolle Minuten, um falsch geparkte Autos mit vereinten Kräften zu verrücken. Zeit, die später am Brandort fehlt.
Um zu zeigen, dass sie es Ernst meinen, folgen dem Tross aus Polizei und Feuerwehr zwei Abschleppfahrzeuge. Wenn diese tätig werden, wird’s teuer. 250 bis 310 Euro können auf den Halter zukommen.
Das erwartet wohl auch den Halter eines Opel Vectras. Das Kennzeichen weist ihn als Bulgaren aus. Das Auto steht in einem weiß schraffierten Bereich an der Bornheide im Osdorfer Born. „Ganz schön abgebrüht, so mittenmang“, sagt ein
Polizist.
Die Beamten kennen kein Pardon, der Wagen wird abgeschleppt – zum „Autoknast“ in Tiefstack. Der Bulgare muss auf jeden Fall bar bezahlen, so Polizeimeisteranwärter Dominik Dahmen: „Abschleppdienst und Staat bleiben sonst auf den Kosten sitzen.“
Die Bilanz der dreistündigen Aktion: 41 Verwarngelder (bis 35 Euro), eine „Fahrzeugsicherstellung“ (Abschleppen), eine „Umsetzung“, der Pkw wird auf dem nächsten Parkplatz abgestellt, sowie sechs „Abbrüche“. Gemeint ist damit, dass der Halter vor dem Abschleppen noch rechtzeitig auftauchte. Das kostet dann „nur“ 140 Euro.