Genau 127 Meter lang, Wesersandstein, fein säuberlich aufgeschichtet: Am Radweg entlang des Kaifu-Bads wird die kaputte Mauer wieder aufgebaut. Etwas mehr als die Hälfte ist bereits geschafft, voraussichtlich in sechs bis acht Wochen soll alles fertig sein.
Immer wieder rammt Vorarbeiter Tom Meister die Baggerschaufel in die Erde. Ein Baumstumpf muss weg. Aus dem Hang am Kaifu-Bad nahe des Weidenstiegs lugen dicht an dicht Wurzeln. Dieses Geflecht brachte das Bauwerk vor fast einem Jahr zum Umkippen.
Rückblende: Im Februar 2013 fielen Teile der Mauer auf den Radweg entlang des Isebekkanals. Seitdem ist ein fast 150 Meter langer Abschnitt komplett gesperrt. Fußgänger, Hundehalter, Jogger, Eltern mit Kinderwagen und Radfahrer teilen sich den engen Fußweg, der sich bei Regenwetter in eine schlammige Piste voller Pfützen verwandelt.
Warum dauert es so lang, eine einfache Mauer zu reparieren? So richtig erklären kann das bis heute keiner beim städtischen Unternehmen Bäderland, dem das Grundstück gehört. Kompliziert machte es unter anderem der Denkmalschutz. Die Mauer musste so wieder aufgebaut werden, wie sie ursprünglich war. Die Besonderheit: Die Steine sind einfach aufeinander gelegt worden – Mörtel oder ähnliches Material wurden nicht verwendet. Im Laufe der Jahre haben die Wurzeln der Bäume, die auf dem kleinen Hang wuchsen, die Mauer immer weiter zur Seite gedrückt, bis sie schließlich umzukippen drohte.
Nun haben die Fachleute aus den alten Steinen eine neue Mauer gebaut. Ist wie ein großes Puzzle. Leicht gekippt, schmiegt sich das Bauwerk an den Hang. Statt wie vorher in zwei Reihen sind die Steine nun in einer Reihe aufeinandergefügt. Dahinter ist eine Kiesschicht, durch die das Wasser aus dem Hang abgeleitet werden soll.
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