Von Reinhard Schwarz, Rissen.
Sie sorgten für gewaltigen Wirbel: die Sturmtiefs „Xaver“ und „Christian“. Anfang Dezember fegte „Xaver“ durch Deutschland und führte an der Elbe zu Sturmfluten, die an 1962 erinnerten. „Christian“ war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Ende Oktober kam im Norden der Zugverkehr teilweise zum Erliegen. Aber auch im Wald richteten die beiden Orkane erhebliche Schäden an.
Nils Fischer, Förster im Klövensteen, weiß ein Lied davon zu singen. „Beide Stürme haben einen Schaden von rund 1.000 Festmeter im Klövensteen verursacht.“ Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter fester Holzmasse. Dem Laien sagt das wenig. Der Schaden lässt sich erst im Wald ermessen: Überall sieht man umgeknickte Baumstämme, teilweise halb abgerissene Baumkronen. Die müssen entfernt werden, betont Förster Fischer: „Wir sind dafür verantwortlich, dass keine Äste herabfallen oder Kronen abbrechen.“ Der Klövensteen wird von vielen zur Erholung genutzt, ein herabfallender Ast oder ein plötzlich umstürzender Baum kann zu einem schwerwiegenden Unfall führen.
Also müssen die schadhaften Bäume entfernt werden, das diene auch der Gesundheit des Waldes, klärt Fischer auf: „Der Buchdrucker, ein Forstschädling, geht an das Holz am Boden, das sich nicht mehr wehren kann, der Borkenkäfer vermehrt sich dort und greift das gesunde Holz an.“
Also müssen die umgeknickten Bäume entfernt werden. Das gehört zu den Aufgaben von Forstwirt Gunnar Lühmann. Mit der Motorsäge rückt er einer 130 Jahre alten Kiefer zu Leibe, deren Krone angebrochen ist. Nicht ungefährlich, denn es kann immer mal ein Ast oder eine Baumkrone abbrechen. Zudem handelt es sich um eine körperlich anstrengende Arbeit, die Motorsäge wiegt rund vier bis fünf Kilo. Lühmann hat einen kräftigen Händedruck.
Was passiert mit dem Holz, dass Lühmann und Kollegen aus dem Klövensteen holen? Fischer: „Das Holz wird verkauft, geht an Sägewerke, wird zu Papier verarbeitet oder dient als Brennholz.“ Der Erlös fließt...
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