Es war maßgeschneidert für diese Spielstätte, doch im Bezirksamt Eimsbüttel darf das Stück „Die Ware Mensch“ nicht mehr aufgeführt werden. Eine vorgeschlagene Alternative – das Hamburg-Haus am Doormannsweg – kommt für die Theatergruppe „Einwirkzeit“ nicht in Frage.
Darum geht es: „Die Ware Mensch“ spielt in einem Paternoster – einem alten Aufzug, wie es ihn im Bezirksamt am Grindelberg gibt. Fünf Aufführungen – allesamt ausverkauft – liefen im November und Dezember. Die Bitte der Gruppe nach weiteren Terminen lehnte das Bezirksamt ab. Begründung: zu aufwändig, das Theater störe den Dienstbetrieb. Christian Hanke, Vorstand der Theatergruppe, machte den Zwist öffentlich, und bat die Fraktionen in der Bezirksversammlung um Hilfe.
Von der SPD-Fraktion Eimsbüttel gab es nun eine leicht verschnupfte Reaktion. Man habe „Einwirkzeit“ unter die Arme gegriffen, als die Produktion wegen Geldmangels zu scheitern drohte, führt Mechthild Führbaum, kulturpolitische Sprecherin, aus. Zudem habe sich die Politik flexibel gezeigt, als es immer wieder neue Änderungswünsche gab.
Schließlich habe sich herausgestellt, dass der Aufwand für das Hauspersonal und die Beeinträchtigungen für den Dienstbetrieb „keineswegs gering“ waren, so Führbaum. Für Proben und Vorbereitungen musste der Paternoster zum Beispiel vormittags stillgelegt werden.
Die SPD-Fraktion schlug daher vor, ins Hamburg-Haus auszuweichen. Doch das ist für die Theatergruppe nicht möglich. Denn: Dort gibt es keinen Paternoster, das Stück müsste umgeschrieben werden. „Eine Neu-Inszenierung im Hamburg-Haus oder an anderen möglichen Spielstätten können wir zeitlich und finanziell nicht leisten“, sagt Vorstand Hanke. „Es geht hier um Theater im öffentlichen Raum – dafür schreibt die Stadt Hamburg sogar einen Preis aus. Jetzt ist Theater in eben solchem Raum erfolgreich inszeniert worden – und dann soll es nicht verlängert werden.“
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