Die Veddel bekommt eine Lärmschutzwand entlang der Bahnstrecke. Ein schalltechnisches Gutachten liege bereits vor, jetzt werde die technische Planung vergeben, heißt es auf Nachfrage bei der Bahn. Bevor die Wand endlich steht, wird es noch mehr als zwei Jahre dauern. „Wir gehen davon aus, dass wir nicht vor Mitte 2016 anfangen können zu bauen“, sagt Bahnsprecherin Sabine Brunk-horst. Finanziert wird die Lärmschutzwand aus dem Lärmsanierungsprogramm des Bundes, in dem jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Auch wenn sie noch mehrere Jahre warten müssen, können die lärmgeplagten Bewohner der Straße Am Gleise jetzt aufatmen. Seit Jahren fordern sie, vor dem Krach geschützt zu werden, sammelten Unterschriften und appellierten an die Politik. Auf Initiative einer Anwohnerin hatte sich zuletzt eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Stadtteilbeirats, des Mietervereins und Bürgern gegründet, um weiter Druck auf die Politik zu machen.
Auch Matthias Anton hat für die Lärmschutzwand unterschrieben. Der Schichtarbeiter lebt seit 2011 mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Straße Am Gleise. „Es ist megalaut. Wenn das Fenster offen ist, kann man sich nicht unterhalten und kein Fernsehen gucken“, klagt der Veddeler. Direkt vor seiner Wohnung rattern im Sekundentakt Züge vorbei – darunter zwei S-Bahnlinien, ICE, Metronom und Güterzüge. Insgesamt 867 sind es täglich – so eine Analyse der Bahn von 2012. „Hier ist nie Ruhe“, sagt Anton.
Durch die Züge sind Anwohner nach Angaben der Bahn tagsüber einem Lärmpegel von 76,2 Dezibel und nachts sogar von 77,6 Dezibel ausgesetzt. Dabei gelten in reinen Wohngebieten Grenzwerte von tagsüber 50 und nachts 35 Dezibel, in Gebieten mit viel Industrie liegt der Grenzwert bei 70 Dezibel.
Die Lärmschutzwand wird etwa 100 Meter nach dem Bahnsteigende des S-Bahnhofs Veddel beginnen und sich rund 680 Meter hoch bis zur Tunnelstraße erstrecken. Wie die drei Meter hohe Wand genau aussehen soll, können die Veddeler mitbestimmen. „Die...
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