- Carsten Vitt, Eidelstedt - Im Furtweg 32-34 ziehen bald neue Bewohner ein: Etwa 30 Flüchtlinge aus Syrien bekommen in der Wohnanlage vorübergehend eine neue Bleibe. Vor ein paar Wochen stand der Vermieter noch wegen Leerstands am Pranger, bald darauf wurde aus geheimer Quelle die Nachricht von den Wohnungen für Flüchtlinge verbreitet – nur ein Zufall?
Langjährige Mieter fragen sich, was mit den Häusern überhaupt passieren soll. Die Immobilien werden von der Gesellschaft EVG verwaltet, die offenbar zum Greve-Konzern gehört. Geschäftsführer der EVG ist Wolfgang Peter Greve, Schwiegersohn des Immobilienunternehmers und Hamburger Ehrenbürgers Helmut Greve.
Schon seit Längerem stehen in der Anlage immer wieder Unterkünfte leer. Im Frühjahr zählten Mieter 28 Wohnungen, die teilweise schon seit Jahren nicht bewohnt waren. Die Linke machte das öffentlich und leierte Proteste an – dann tat sich offenbar etwas. Der Vermieter EVG nahm Kontakt zu dem städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen auf, das in Hamburg Unterkünfte für Flüchtlinge und Obdachlose betreibt. „Daraus ergab sich das Angebot der Wohnungen im Furtweg", schildert Christiane Schröder, Sprecherin von Fördern & Wohnen. Etwa 30 Flüchtlinge aus Syrien werden einziehen – es sind Alleinstehende, Paare und kleine Familien. In den 20 Wohnungen können sie für zwei Jahre bleiben.
Mieter Uwe S. wundert sich über diesen Schachzug des Vermieters. Er wohnt seit 1988 in einer Dachgeschosswohnung im Furtweg. Bei den Altmietern sei lange nichts renoviert worden, die Häuser seien insgesamt in keinem guten Zustand. „Warum investiert die EVG nich nachhaltig, zum Beispiel in Wärmedämmmung? Warum werden nicht alle Wohnungen instandgesetzt?“, fragt S.
Eine Verwandte habe sich vor einiger Zeit ebenfalls um eine Wohnung im Furtweg beworben, wurde aber abgewiesen. Zu diesem Zeitpunkt standen aber etliche Apartments leer, so S. Ist langfristig gar der Abriss geplant?
Die EVG will sich zum Furtweg nicht äußern.
↧