Heimfelder Verleger übersetzt Kinder-KultbuchSABINE LANGNER, HEIMFELD
„Och, so ein paar Zeilen aus einem Kinderbuch ins Plattdeutsche übersetzen, kann ja eigentlich nicht so schwer sein. Ich mache das!“, entschied Peer-Marten Scheller spontan. Als Chef des Heimfelder Quickborn-Verlags verlegt er seit fast 35 Jahren plattdeutsche Bücher. Kein Wunder, dass ausgerechnet er vom Verlag Beltz & Gelberg gefragt wurde, ob er einen Übersetzer kennt, der das Kultkinderbuch „Der Grüffelo“ ins Plattdeutsche übersetzen könnte.
Die Maßlatte lag hoch: Mehr als eine dreiviertel Million Exemplare des Buches von Axel Scheffler und Julia Donaldson wurden allein in Deutschland bisher verkauft. Und Übersetzungsarbeit ist für Peer-Marten Scheller auch Neuland. Also holte er Dr. Reinhard Golz, den Geschäftsführer des Institutes für Niederdeutsche Sprache in Bremen, mit ins Boot.
Die paar Zeilen entpuppten sich bei genauerem Hinsehen tatsächlich als 101 Zeilen, die es in sich haben. Die kleine Maus, die sich gegen die wilden Tiere im Wald mit Geschichten über den gemeingefährlichen Grüffelo zur Wehr setzt, erzählt ihre Geschichte in Reimen. Damit das Versmaß erhalten bleibt, muss natürlich auch die plattdeutsche Version gereimt sein. Und es gibt in dem Buch Worte, wie beispielsweise den Wald, die es im Plattdeutschen gar nicht gibt. „Man geht stattdessen ins Holz“, erklärt Peer-Marten Scheller.
Wochenlang begleitete der Grüffelo die beiden Männer Tag und Nacht. Ob am Frühstückstisch oder beim Spaziergang mit dem Hund – das Tier mit den „grässlichen Tatzen“ und den „schrecklichen Klauen“ begleitete sie überall mit hin. „Unsere Ehefrauen können den Text inzwischen auch auswendig“, grinst Peer-Marten Scheller. In zahlreichen Telefonaten, Mails und Treffen haben sich die beiden Herren gegenseitig ihre Ideen vorgestellt, gefeilt und laut vorgelesen, um zu sehen, ob der Rhythmus stimmt.
Über das Resultat ist der der Verlag Beltz & Gelberg voll des Lobes. „Die Übersetzung...
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