Von Anna Sosnowski. Am Stadtrand parken und mit der S-Bahn zur Arbeit fahren – diese Möglichkeit bieten die 49 städtischen P+R-Häuser Pendlern. Bisher war das Angebot kostenlos, die Parkenden mussten lediglich über ein HVV-Ticket verfügen. Ab Juli 2014 will man jedoch, nach dem Vorbild anderer Städte und Gemeinden, Gebühren erheben – das sieht ein neues Entwi-cklungskonzept vor, das der Senat bereits beschlossen hat. Autofahrer müssen zukünftig pro Tag zwei Euro, pro Monat 20 Euro oder 200 Euro im Jahr für einen Parkplatz zahlen. Mit dem Geld soll laut Wirtschaftsbehörde der Qualitätsstandard der Anlagen verbessert werden, mehrere Standorte werden erweitert. In Harburg sind 300 bis 400 zusätzliche Parkplätze geplant.
Wann diese Parkplätze gebaut werden, ist noch unklar. „Die Bauarbeiten werden nicht im nächsten Jahr beginnen. Die Planungen werden jedoch aufgenommen“, sagt Hochbahn-Sprecherin Maja Weihgold. Eines steht schon lange fest: Die neuen Stellplätze werden in Harburg dringend gebraucht! Nach Angaben der P+R Betreibergesellschaft sind zurzeit alle 906 Stellplätze schon gegen 8 Uhr morgens belegt.
Die Nutzer des Harburger P+R-Hauses haben nur wenig Verständnis für die Gebühren: „Wenn man den öffentlichen Nahverkehr fördern will, ist das kontraproduktiv“, sagt Jürgen Neffe aus Meckelfeld. Eine Parkerin aus Maschen findet noch deutlichere Worte: „Das ist unmöglich. Dann bringt es auch nichts hier zu parken und man kann gleich mit dem Auto in die Stadt fahren.“
Der ADAC kritisiert die Pläne des Senats aufs Schärfste: „Wir finden es generell unmöglich, dass Park+Ride-Gebühren erhoben werden. Damit sendet der Senat ein falsches Signal“, sagt Sprecher Christian Hieff. „Das ist ein riesiger Fehler und verkehrspolitischer Unsinn.“ Denn als Konsequenz würden wieder mehr Menschen mit dem Auto fahren, anstatt auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Außerdem bliebe der Stadt nichts von dem eingenommenen Geld. „Gebühren bringen nichts, weil Kosten für ...
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