„Rummel, rummel, roken,
give mi`n Appelkooken,
loot mi nich so lange stohn,
denn ik mutt noch wieder gohn.“
Da standen wir kleinen fünf Steppkes, bunt verkleidet, mit geöffneten Beuteln in der Hand und mit der Erwartung, wenn unser auswendig gelernter Text und Auftritt gefällt, dass dort Süßigkeiten oder auch eventuell 'ne Mark mit`n paar Groschen hineinfallen könnten. Es war mal wieder so weit, nur noch ein paar Stunden, dann würde es 24 Uhr schlagen und das neue Jahr beginnen.
„Een Hus wieder
wohnt de Snieder,
een Hus achter
wohnt de Slachter,
een Hus wiederan,
wohnt de Wienachtsmann.“
An der uns fremden Haustür, wo wir nun standen, schaute ein netter, freundlich aussehender alter Herr in unsere bunt bemalten Gesichter. Wir gaben unser Bestes, schließlich ging es ja um was. Draußen knallten die Böller und die Raketen zischten in den Nachthimmel hinein. Knallfrösche und Heuler sorgten zusätzlich für ohrenbetäubenden Lärm.
Hau de Kat den Steert af,
hau em nich so lang af.
Loot een lütten Stummel stohn,
dat de Katt kann wieder gohn.
Nu war der Text zu Ende und wir zeigten unser bestes Lächeln. Der nette Herr sagte uns, dass er kurz in die Stube gehen müsse, um etwas zu holen. Es dauerte nicht lange, da kam er wieder und schüttete Nüsse, Kringel, Schokoladenfiguren, Marzipan und Apfelsinen von seinem noch gut gefüllten Weihnachtsteller in unsere Tüten, die nun beachtlich schwerer wurden. Das lag bestimmt an den vielen Äpfeln und Apfelsinen, die wir schon des öfteren an diesem Silvesterabend bekommen hatten. Aber dann holte er langsam aus seiner hinteren Hosentasche sein Portemonnaie heraus. Wir wussten, was das bedeuten könnte. Jeder von uns bekam eine Mark in die Hand gedrückt, wir bedankten uns und zogen zur nächsten Tür, an die wir dann anklopften. Sie öffnete sich und diesmal war es eine Mutter mit ihrer Tochter, die uns gebannt anschauten.
„Rummel, rummel, roken,
give mi`n Appelkooken,
loot mi nich so lange stohn,
denn ik mutt...
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