Margret Roddis, Leiterin des Stadtteilhauses Böv 38, ist wütend: „Ich habe die Schnauze voll!“ Der Grund: „Wir gehen schnurstracks auf die Insolvenz zu“. Wie das? Hieß es nicht vor einigen Monaten noch, das Stadtteilhaus sei gerettet?
Ja, es war gerettet – für die Jahre 2013 und 2014 war sein Betrieb aus verschiedenen Quellen sichergestellt worden. Ab 2015, so hatten Roddis und die Mitarbeiter des Böv gehofft, – und so war es ihnen von SPD und Grünen in Aussicht gestellt worden – würde das Geld regelmäßig und zuverlässig aus einer Quelle fließen: aus dem Topf, den die Kulturbehörde den Politikern in Altona zur Verteilung an Stadtteilkulturzentren im Bezirk überlässt.
Insgesamt fasst dieser Topf knapp 1,3 Millionen Euro. 2013 und 2014 erhielten, beziehungsweise erhalten, die Motte, Haus Drei und die GWA St. Pauli den Löwenanteil. Das Böv bekommt 38.000 Euro. Was das Böv sonst noch für ein Jahr braucht, im Ganzen knapp 90.000 Euro, organisierten Politik und Verwaltung aus anderen Quellen: Die Finanzdecke wurde so ge-
stückelt, bis sie gerade eben reichte.
Die SPD hat eine einfache Lösung: Umverteilen – den drei Altonaer Stadtteilkulturzentren je knapp 17.000 Euro wegnehmen und an das Luruper Böv 38 geben. Für Margret Roddis die Lösung aller Probleme: Das Böv hätte eine dauerhafte, zuverlässige Förderung, die erlaubt, in die Zukunft zu schauen, Verträge zu schließen, Projekte zu planen.
Doch die Grünen, Koalitonspartner der SPD in Altona, legten sich quer. Eine bittere Enttäuschung für Roddis und ihre Mitstreiter. Ihre Meinung: „Lurup hat einfach keine Lobby im Bezirksamt.“
Gesche Boehlich, Fraktionschefin der Grünen, verteidigt die Entscheidung der Politik: „Wir sind gegen einen Kannibalismus unter den Stadtteilkulturzentren. Die drei Altonaer Häuser können auf keinen Cent verzichten; sie sind sowieso schon unterfinanziert. Wieso sollen wir einen, der weint, eintauschen gegen vier, die weinen?“
Die einzige Lösung für das Problem: Die Hamburger...
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