Der eine mags, der andere nicht. Die Entwürfe für die Uni-Neubauten an der Bundesstraße polarisieren. „Das ist die ewig gleiche Gestaltung – diese Gebäude zeigen die Anonymisierung der Gesellschaft. Das ist Valium-Architektur.“ Fakultät Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN), Hörsaal C der Chemie, vorigen Dienstag (2. Juli): Während der öffentlichen Vorstellung der Pläne ließ eine Anwohnerin kaum ein gutes Haar an den Entwürfen für den MIN-Campus. Auch andere Redner kritisierten die „monumentalen Bauten“. Das Podium guckte erstmal verdutzt – und rechtfertigte sich dann.
„Das ist keine beliebige Allerweltsarchitektur“, sagte Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter. Es sei nicht alles schlecht gewesen, was in den 60er und 70er Jahren gebaut wurde. Klar ist: An den großen Dimensionen der geplanten Uni-Gebäude – sieben bis elf Geschosse, knapp 18.000 Quadratmeter Nutzfläche – ist kaum etwas zu ändern. Walter räumte aber ein, dass es in Sachen Außenansicht noch eine „feine Differenzierung“ geben werde – was immer das auch heißen mag.
Andere Anwohner wollten klare Zusagen, dass die Neubauten nicht mehr Verkehr in ihre Wohnstraßen bringen. So wurde befürchtet, dass der Lieferverkehr für die Mensa sich durch die kleine Monetastraße zwängen könnte. Walter: „Angeliefert wird über die Sedanstraße.“ Aufgrund der Lage der Mensa sei daran aber nichts zu ändern.
Zusätzliche Parkplätze, Tiefgaragen sind bisher nicht vorgesehen – darüber schüttelten Anwohner im Publikum den Kopf. Auf weitere kritische Nachfragen sagte der Staatsrat der Wissenschaftsbehörde schließlich zu, Tiefgaragen „eventuell im nächsten Schritt“ vorzusehen.
Handfeste Probleme im jetzigen, dem Abriss geweihten Gebäude der Chemie benannte ein Dozent: „Im Mai regnete es in den Hörsaal rein. Keiner von der Haustechnik war erreichbar. Es hieß: ,Ihr werdet ja abgerissen.’ Aber das Gebäude bleibt ja noch ein paar Jahre stehen.“ Heikel. Ganz schnell reagierte da Uni-Kanzler Martin Hecht: „Darüber...
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