von Sabine Langner, Wilhelmsburg
Hip-Hop-Klänge erfüllen die neue Sporthalle in der Tor-Zur-Welt-Schule in Wilhelmsburg. Völlig unbeeindruckt von der Musik rennen zwölf Jungen zwischen 16 und 17 Jahren durch die Halle, werfen Bälle auf den Torwart, stoppen, täuschen, werfen sich gegenseitig die Bälle zu und zielen nur so zum Spaß ab und zu noch auf den Basketball-Korb. Aufwärmtraining der B-Jugend Handballer der SG Wilhelmsburg.
Dreimal in der Woche trainieren sie unter den scharfen Augen von Trainer Dustin Hielscher, der selber bei den ersten Herren spielt. „Es hat eine Weile gedauert, bis aus diesem Haufen eine richtige Mannschaft wurde“, sagt der Trainer, „aber die Mühe hat sich gelohnt – jetzt sind sie richtig gut.“ So gut sogar, dass das Team in die Hamburg-Liga aufgestiegen ist.
Die meisten Sportler haben schon als kleine Jungs mit Handball angefangen. So wie Julian. Der 16-jährige lebt in Wilhelmsburg, geht in Harburg zur Schule und spielt seit zehn Jahren in dem Verein. „Handball spielen macht mir großen Spaß. Ich habe es auch mal mit Fußball probiert, aber das ist der einzige Sport, den ich nicht so gern mag. Handball ist viel abwechslungsreicher“, sagt er.
Spaß will auch Marvin haben: „Ich spiele, seitdem ich vier oder fünf Jahre alt bin. Und wenn ich Stress in der Schule habe, dann kann ich mich beim Training so richtig abreagieren. Das ist toll“, erzählt er.
Das große Ziel der Mannschaft ist es, im nächsten Jahr, wenn sie altersgemäß in die A-Jugend wechseln, in der Oberliga zu spielen. Sportlich macht sich Trainer Dustin Hielscher wenig Sorgen, dass „seine Jungs“ das auch schaffen. Allerdings wünscht er sich, dass die Mannschaft auch einheitlich auftritt, wenn sie zu Spielen antreten.
Auf der Suche nach Sponsoren sind die Jungs in den letzten Wochen mit Handzetteln durch Wilhelmsburg gelaufen und haben kleine Betriebe angesprochen. Bisher mit mäßigem Erfolg.
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